Und zwar von prominenter Seite – vom ehemaligen RAI-Koordinator Markus Perwanger, vom Landeshauptmann a. D. Luis Durnwalder sowie von der Vorsitzenden der Silvius-Magnago-Stiftung, Martha Stocker.<BR /><BR /><b>Markus Perwanger</b> bemängelt, dass auf diesem Logo nun nicht mehr der unverwechselbare Südtiroler Adler zu sehen ist, den Silvius Magnago nach jahrelangen Vergleichen mit großem Bedacht für das Landeswappen ausgewählt habe. Ähnlich äußern sich Landeshauptmann a. D. Luis Durnwalder sowie Martha Stocker. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1174761_image" /></div> <BR />Markus Perwanger kritisiert, dass der Adler im neuen Logo „nur mehr am Rand mit dem von Magnago ausgewählten Adler zu tun hat“. Magnago habe sich Anfang der 1980er Jahre für den roten Tiroler Adler aus dem Jahr 1370 als Symbol im Landeswappen entschieden, und dabei habe man sich am Adler auf dem Altarflügel der Kapelle von Schloss Tirol orientiert. Der spätere RAI-Koordinator arbeitete damals im Landespresseamt und war bei der Wahl des Adlers für das Landeswappen direkt involviert. „Silvius Magnago war es ein persönliches Anliegen, das Landeswappen auszuwählen und zu dokumentieren“, berichtet Perwanger. Magnago habe das Landeswappen mit dem Adler als Symbol der Autonomie und damit auch als Symbol für sein Lebenswerk gesehen – und es sei ihm sehr wichtig gewesen. Jetzt werde genau zum 15. Todestag von Magnago am unverwechselbaren Südtiroler Adler herumhantiert, den der Vater der Autonomie nach jahrelangen Vergleichen sorgfältig ausgesucht habe. „Der Adler wird so zu einem Allerwelts-Adler – er verkommt zu einem roten Suppenhuhn“, meint Perwanger.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1174764_image" /></div> <BR /><BR />Nicht sehr begeistert vom neuen Logo der Landesverwaltung ist auch Landeshauptmann a. D. <b>Luis Durnwalder</b>. Auch er meint, „es wäre sicherlich nicht unvernünftig gewesen, den alten Adler beizubehalten. Dieser hat einen geschichtlichen Hintergrund. Als Land Südtirol könnte man es sich schon leisten, den historisch gewachsenen, in Dorf Tirol gefundenen Adler, auf dem Logo zu verwenden – auch wenn es etwas teurer und umständlicher ist.“<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1174767_image" /></div> <BR /><BR />Auch Stiftungspräsidentin <b>Martha Stocker</b> teilt Perwangers Kritik im Wesentlichen und hat nun die Kuratoriumsmitglieder um eine Rückmeldung gebeten. „Es ist nicht ganz nachvollziehbar, dass man den neuen Adler genommen hat“, meint Stocker, die aber erst dann mehr dazu sagen will, wenn sich die Kuratoriumsmitglieder geäußert haben.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1174770_image" /></div> <BR /><Zwischentitel> <h3>Kompatscher: Da waren Heraldik-Experten bei der Ausarbeitung mit dabei</h3></Zwischentitel><BR />Landeshauptmann Arno Kompatscher meint, all die Experten, die sich jetzt äußern, sollten sich besser informieren. „Wir rühren das Landeswappen nicht an. Das Logo ist etwas ganz anderes und inzwischen bereits drei Mal überarbeitet worden. Die Ausarbeitung des neuen Logos ist das Ergebnis eines sehr langen Prozesses“, erklärt Kompatscher. Man habe dazu auch Umfragen durchgeführt. „Und wir haben die Heraldiker herbeigezogen – Tirol-Heraldik-Experten und das ist das Ergebnis.“ <BR />Via WhatsApp teilt Kompatscher zudem mit: „Das Südtiroler Wappen wurde 1982 von der Bozner Architektin und Künstlerin Helga von Aufschnaiter im Auftrag der Südtiroler Landesregierung unter Silvius Magnago entworfen und 1983 vom italienischen Staatspräsidenten bestätigt. Nach Erzählung von Frau Aufschnaiter habe es Magnago persönlich ausgesucht und anschließend von der Landesregierung einstimmig genehmigt.“<BR />Die Direktorin der Landesagentur für Presse und Kommunikation, Claudia Messner zeigt Verständnis für Kritik. <BR /><Zwischentitel> <h3>Claudia Messner: Neues Logo ist lesbarer</h3></Zwischentitel>Aber: „Das neue Logo ist einfacher in der Anwendung und klarer im Ausdruck – und wir kommunizieren zunehmend digital. Das Logo ist lesbarer und damit barrierefreier. Der Adler wurde stilisiert, damit er bei kleinförmigen Anwendungen gut erkennbar ist.“ Bei der Neu-Entwicklung dieses Logos habe man es sich nicht einfach gemacht und den neuen Adler behutsam vom Wappen-Adler abgeleitet. Nach über 30 Jahren habe man mit großem Respekt und klarer Botschaft diesen Schritt gewagt. „Das Landeswappen, welches die Landesregierung 1982 unter Landeshauptmann Silvius Magnago genehmigt hat und welches dann 1983 mit Dekret des Präsidenten der Republik als Hoheitssymbol des Landes genehmigt wurde, ist unantastbar. Das Wappen wird weiterhin auf Beschlüssen und Dekreten sowie als hoheitliches und repräsentatives Symbol für unser Territorium eingesetzt. Und auch das Banner bleibt unangetastet“, betont Messner. Das neue Logo hingegen werde bei der Landeskorrespondenz nach außen mit Bürgern verwendet, auf Kommunikationsmitteln wie Plakaten und Webseiten.