Denn trotz einer Verschuldung von rund 5,3 Milliarden Euro wurde die Zahl der Angestellten im öffentlichen Dienst 2011 noch einmal um mehr als 30 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote Siziliens ist mit 19,5 Prozent doppelt so hoch wie der italienische Durchschnitt. Zudem verlangt die EU die Rückzahlung von 600 Millionen Euro, die sie der sizilianischen Regionalverwaltung gewährt hatte. Der Grund: Brüssel hat eine Reihe von Unregelmäßigkeiten bei öffentlichen Aufträgen und Personaleinstellungen im Gesundheitssystem entdeckt. Sechs Milliarden Euro Finanzierungen zur Wachstumsförderung, die für die nächsten Jahre vorgesehen waren, will die EU jetzt einfrieren. Ein harter Schlag für den Präsidenten Siziliens, Raffaele Lombardo, gegen den Ermittlungen wegen Mafia-Verstrickungen laufen. Für die Finanzkrise der Insel macht die Regierung in Rom jetzt die lokalen Behörden verantwortlich.Regierungschef Monti erklärte, er erwarte von Lombardo eine Bestätigung, dass dieser bis zum Monatsende zurücktrete.Lombardo hatte in einem Interview erklärt, er wolle bis zum 31. Juli 2012 zurücktreten.Öl ins Feuer schüttet jetzt der Präsident der sizilianischen Unternehmer, Ivan Lo Bello. Er drängt Monti, die Insel unter Aufsicht eines von Rom ernannten Kommissars zu stellen. „Sizilien steht vor dem Abgrund des wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Mit einem Loch von fünf Milliarden Euro droht der Insel eine Zukunft wie Griechenland“, warnt Lo Bello.apa