<b>„Dolomiten“: Herr Berger, wie haben Sie Ihre Kindheit verbracht und was haben Sie nach der Schulzeit gemacht?</b><BR />Andreas Berger: Ich bin in Bozen aufgewachsen und habe zuerst die Grundschule in Haslach und dann die Franziskaner-Mittelschule besucht. Maturiert habe ich schließlich an der damaligen kaufmännischen Lehranstalt. Nach einem Jahr Ausbildung an der Obst- und Weinbauschule Laimburg in Pfatten habe ich in Mailand 6 Jahre lang Agrarwissenschaften studiert.<BR /><BR /><b>„D“: Was haben Sie nach dem Studium gemacht?</b><BR />Berger: Nachdem ich das Studium in Mailand abgeschlossen hatte, war ich für 8 Jahre am Versuchszentrum Laimburg tätig. Zunächst für 5 Jahre als Versuchstechniker im Fachbereich Weinbau, dann für 3 Jahre als Lehrer für Weinbau an der Fachschule Laimburg. Nach dieser Zeit habe ich den elterlichen Thurnhof übernommen. Die Landwirtschaft ist seit jeher meine größte Leidenschaft.<BR /><BR /><b>„D“: Woher kommt diese Leidenschaft?</b><BR />Berger: Die habe ich sozusagen in die Wiege gelegt bekommen. Der Thurnhof wird in der sechsten Generationen geführt. Von meinem Vater habe ich schließlich die Leidenschaft geerbt und mich dazu entschlossen, den Hof zu übernehmen.<BR /><BR /><b>„D“: Was bauen Sie alles an?</b><BR />Berger: Wir besitzen sowohl Apfelwiesen als auch Weinberge. Den Wein keltern wir selbst ein und verkauften dann die abgefüllten Flaschen. Damit hat bereits mein Vater in den 1990-er Jahren angefangen. Ich bin sehr zufrieden, wie das Geschäft heute läuft, obwohl andererseits auch sehr viel Arbeit dahintersteckt.<BR /><BR /><b>„D“: Wieso tun Sie sich die ganze harte Arbeit überhaupt an?</b><BR />Berger: Landwirt ist ein schöner Beruf. Da ich ein sehr freiheitsliebender Mensch bin, gefällt es mir besonders, dass man sein eigener Chef ist. Zudem sieht man am Abend immer, was man am Tag geleistet hat und wofür man das alles macht. Außerdem bringt der Beruf sehr viel Abwechslung mit sich. Jeder Tag hat eine neue Herausforderung parat.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1077210_image" /></div> <BR /><b>„D“: Wie läuft es derzeit mit der Ernte?</b><BR />Berger: Bis jetzt bin ich zufrieden, die Ernte ist aber noch nicht abgeschlossen. Die Äpfel werden bis Mitte November geerntet, das Wimmen beginnt teilweise erst. Wir haben vor allem Rotwein-Sorten wie Vernatsch, Lagrein oder Cabernet, die später reifen.<BR /><BR /><b>„D“: Was machen Sie, wenn Sie mal nicht in Weinbergen oder Apfelwiesen unterwegs sind?</b><BR />Berger: Im Winter mache ich gerne Skitouren. Ansonsten habe ich auch eine große Leidenschaft für die Musik besonders für Jazz. Ich spiele 2 Instrumente: Saxophon und E-Bass. Ich habe über 20 Jahre bei der Musikkapelle Zwölfmalgreien mitgespielt. Erst später habe ich dann mit dem E-Bass angefangen und spiele heute in einer Band. Wir treffen uns einmal in der Woche. Die Musik liegt mir am Herzen, außerdem benötigt man einen gewissen Ausgleich zum Beruf.<BR /><BR /><b>„D“: Wann erfolgte der Einstieg in die Politik?</b><BR />Berger: Das ist gar nicht so lange her. Ich war lange Mitglied im Verwaltungsrat der Raika Bozen, habe mich im Jahr 2019 aber entschlossen, nicht mehr bei den Wahlen anzutreten. Zur gleichen Zeit wurde ich dann gefragt, ob ich mich politisch betätigen will. Ich habe zugestimmt und fand mich schon bald als Vizeobmann der Ortsgruppe Haslach-Oberau wieder.<BR /><BR /><b>„D“: Warum haben Sie sich entschieden, in der Politik aktiv zu werden?</b><BR />Berger: Nach dem Ausstieg aus dem Verwaltungsrat der Raika hatte ich die Zeit dafür. Die Politik hat mich aber immer schon interessiert, vor allem die lokale. Man ist immer in Kontakt mit den Mitmenschen und es ist eine gewisse Befriedigung, wenn man etwas erreicht. Ich bin in Bozen aufgewachsen und fühle mich als Bozner, deshalb ist es toll, sich für die eigene Stadt einzusetzen und etwas voranzubringen.<BR /><BR /><b>„D“: Wo sehen Sie in der Politik die größte Herausforderung?</b><BR />Berger: Für mich ist es wichtig, Lösungen zu finden. Heutzutage ist es aber aufgrund vieler Vorschriften und der vielen bürokratischen Arbeit viel schwieriger, etwas zu verändern. Das ist manchmal ziemlich mühsam.<BR /><BR /><b>„D“: Was ist Ihr größtes Ziel?</b><BR />Berger: Meiner Meinung nach kann man nur etwas verändern, wenn man an einem Strang zieht. Das nächste große Ziel sind die Gemeinderatswahlen im Mai 2025, da wollen wir ein gutes Ergebnis erzielen. Mein größtes Ziel bleibt aber nach wie vor, die Stadt Bozen gut zu vertreten und mich für die Interessen der Bürger einzusetzen.<BR /><BR /><h3> Zur Person</h3>Andreas Berger wurde am 24. Juni 1964 in Bozen geboren und ist gemeinsam mit 4 Geschwistern in Haslach aufgewachsen. Heute ist Berger glücklich verheiratet und hat 4 Kinder im Alter zwischen 16 und 25 Jahren. In der SVP ist er neben Stadtobmann auch Vizeobmann der Ortsgruppe Haslach-Oberau. Zudem sitzt Berger im Gemeinderat.