Inmitten der Schuldenkrise verliert die Euro-Zone auch wirtschaftlich kräftig an Fahrt. Nach der Stagnation der französischen Wirtschaft meldete überraschend auch Deutschland einen Wachstumseinbruch und bremste damit die gesamte Euro-Zone aus.Die unerwartet schwachen Konjunkturzahlen belasteten auch die Gespräche von der Deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am späten Dienstagnachmittag in Paris. Bei dem Spitzentreffen sollten Vorschläge für ein besseres Krisenmanagement in der Euro-Zone erörtert werden.Merkel lehnt Eurobonds abDie von einigen Euro-Ländern, der EU-Kommission, Ökonomen und der Opposition in Deutschland geforderten gemeinsamen Staatsanleihen standen nicht auf der Tagesordnung. Merkel lehnt solche Eurobonds bisher strikt ab. Auch in der Koalition gibt es dafür keine Mehrheit.Die noch zu Jahresbeginn boomende deutsche Wirtschaft kam im zweiten Quartal fast zum Stillstand. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs in der größten Volkswirtschaft Europas zwischen April und Juni nur noch um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das ist das geringste Wachstum seit Anfang 2009.Ratingagentur Fitch: Bestnote für USAPositive Nachrichten kamen von der Ratingagentur Fitch. Sie bleibt im Gegensatz zum großen Konkurrenten Standard & Poor's (S&P) bei ihrer Bestnote für die USA. Die Kreditwürdigkeit werde weiter mit „AAA“ bewertet. Der Ausblick ist „stabil“, was mittelfristig keine Herabstufung erwarten lässt. S&P hatte den USA die Bestnote entzogen.Entscheidungen nur von allen 17 Euro-Staaten gemeinsamMerkel und Sarkozy wollten bei dem Zweiergipfel über die Stabilisierung der Euro-Zone beraten. Es sollten konkrete Vorschläge unterbreitet werden, um die wirtschaftspolitische Steuerung in der Euro-Zone zu verbessern.Thema dürfte auch die Einführung nationaler Schuldenbremsen nach deutschem Vorbild gewesen sein. Auch Sarkozy hatte sich in der Vergangenheit dafür ausgesprochen. Die Pläne sollen dann EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy vorgelegt werden.Unmittelbar vor dem deutsch-französischen Gipfel zur Euro-Krise erinnerte die EU-Kommission daran, dass Entscheidungen nur von allen 17 Euro-Staaten gemeinsam getroffen werden können.„Es ist sehr positiv, dass Deutschland und Frankreich darüber reden“, sagte ein Sprecher in Brüssel. „Wir werden sehen, was dabei herauskommt.“Kommission für EurobondsDie Kommission machte sich erneut stark für Eurobonds. „Wir denken, dass das eine interessante Idee ist, die ganz sicher die gemeinsame Wirtschaftspolitik verbessern kann.“ Währungskommissar Olli Rehn werde – nachdem die Regierungen und das Europaparlament sich auf sechs Gesetzesvorhaben (Sixpack) für engere Zusammenarbeit geeinigt haben – ein Papier zur Machbarkeit von Eurobonds vorlegen.Die Finanzausstattung des auf 440 Milliarden Euro ausgelegten Rettungsfonds EFSF hält die Kommission „augenblicklich“ für ausreichend. Der Sprecher bekräftigte jedoch die Auffassung von Kommissionspräsident José Manuel Barroso, wonach „wir diesen Betrag überprüfen sollten, wenn es Bedarf für mehr Hilfe gibt“.dpa