Das Mailänder Abkommen biete dem Land die Chance, die sozialen Abfederungsmaßnahmen zugunsten der Arbeitnehmer, welche in Lohnausgleich sind oder ihre Arbeit verloren haben, auszubauen, erklärte Eva Klotz. Daher sollte man möglichst bald einen Gesetzentwurf vorlegen, um diese Möglichkeit noch in diesem Jahr umsetzen zu können. Die Unterstützung solle an den Besuch von Umschulungskursen geknüpft werden. Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) erinnerte an das kurz zuvor stattgefundene Treffen mit den Gewerkschaften, die rasch Maßnahmen gegen die Arbeitsmarktkrise gefordert hätten.Die heutige Kundgebung vor dem Landtag sei erklärtermaßen eine "Kundgebung für die Arbeit", erklärte Pius Leitner (Freiheitliche). Abfederungsmaßnahmen seien wichtig, aber noch nötiger seien Entlastungen für Wirtschaft und Arbeitsmarkt - und das gelinge nur durch Steuersenkung. Brigitte Foppa (Grüne) erklärte, ihre Partei unterstützte den Grundgedanken des Beschlussantrags, der ganz im Sinne dessen sei, was die Gewerkschaften gefordert hätten. Bedenklich finde sie die Knüpfung der Unterstützung an Umschulungsmaßnahmen, hier sei das Angebot nicht ausreichend, vor allem zu wenig spezifisch.Die Landesregierung habe die Arbeit zum zentralen Thema ihrer Arbeit gemacht, erklärte Landesrätin Martha Stocker (SVP), man habe gewusst, dass man sich die nächsten Jahre vordringlich damit beschäftigen müsse. Daneben müsse man auch all jene auffangen, die derzeit ohne Arbeit seien. Bei den jüngsten Betriebskrisen habe die Landesregierung alles daran gesetzt, damit die staatlichen Abfederungsmaßnahmen in Anspruch genommen werden könnten, etwa durch Umschulungsmaßnahmen, auch personalisierte, dafür werde man alle Mittel des ESF ausschöpfen. Die diesbezügliche Durchführungsbestimmung zum Mailänder Abkommen sehe zwar Zuständigkeiten vor, aber kein Geld. Stocker verteidigte die Koppelung der Unterstützung an Umschulungen bzw. an die Bereitschaft zur Annahme einer Stelle, dies werde bereits so gehandhabt. Sie schlug eine Änderung des Antrags vor: Anstelle eines Gesetzentwurfs sollen Maßnahmen zur sozialen Abfederung vorgelegt werden.Eva Klotz stimmte der Änderung zu. Die Zielsetzung sei dieselbe. Der Antrag wurde mit 27 Ja bei vier Enthaltungen angenommen.