Noch am Freitag wollte die konservative Regierung die Schließung von 27 Staatsunternehmen in die Wege leiten. Zudem will der klamme EU-Staat sein Engagement in acht weiteren Firmen zurückfahren, die Abwicklung von 14 Unternehmen vorbereiten und 35 staatliche Minderheitsbeteiligungen abstoßen. All dies soll dazu dienen, das ausufernde Haushaltsdefizit zu drücken.Spanien hat der EU-Kommission zugesagt, seine jährliche Neuverschuldung von 8,5 auf drei Prozent bis Ende 2013 zu reduzieren. Dazu muss Ministerpräsident Mariano Rajoy in den nächsten zwei Jahren rund 60 Mrd. Euro einsparen. Der Regierungschef hatte zuletzt in Brüssel für dieses Jahr ein höheres Defizitziel durchgesetzt. Die EU-Finanzminister erlaubten der Regierung in Madrid für 2012 ein Haushaltsloch von 5,3 Prozent. Im Gegenzug muss Spanien seinen Sparkurs allerdings noch verschärfen. Bisher war mit den europäischen Partnern ein Ziel von 4,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verabredet. Die Regierung räumte aber vor kurzem ein, dass sie damit überfordert ist. Die ärgsten Refinanzierungssorgen Spaniens am Kapitalmarkt sind jedoch jüngst gewichen: Das Land hat sich bei Investoren Geld zu günstigeren Zinsen als zuletzt geliehen.