Gemeinsam mit Fabio Bovolon, Leiter der Abteilung für die Verwaltung der Finanzmittel, erläuterte er die Daten. In der kommenden Woche wird der Haushaltsvoranschlag dem Gemeinderat vorgestellt, um anschließend mit der Haushaltsdebatte zu beginnen. „Gebühren für Bürger werden nicht erhöht“ Einleitend verwies Spagnolli darauf, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger werde, den Haushalt zu kürzen. Trotzdem sei es der Stadtverwaltung gelungen, einen Entwurf auszuarbeiten, der den geringeren Einnahmen gerecht werde. „Einerseits wird die hohe Qualität der Dienste am Bürger nicht angetastet, andererseits bleiben die Gebühren für die Bürger gleich“, unterstrich Spagnolli. Die laufenden Ausgaben werden sich auf rund 187 Millionen Euro belaufen, das sind fünf Millionen Euro mehr zum Vorjahr. Die Investitionsausgaben belaufen sich im Haushaltsvoranschlag auf 51 Millionen Euro, das sind 19 Millionen weniger als 2010. Dazu kommen 16,5 Millionen Euro an Ausgaben für die Rückzahlung von Schulden. 1.855 Euro für die Dienste am Bürger Hervorgehoben wurde bei der Pressekonferenz die Tatsache, dass in Bozen anders als in anderen Gemeinden die Bürger nur für ein Drittel ihrer Spesen aufkommen müssen, während zwei Drittel der Ausgaben durch die Pro-Kopf-Quote und die Einnahmen aus den Dividenden gedeckt sind. Die Stadt werde 2011 rund 2.300 Euro pro Kopf ausgeben, allein für die Dienste am Bürger ca. 1.855 Euro, kündigte Bozens Bürgermeister an. „Das ist italienweit ein beachtlicher Betrag“, so Spagnolli. „Die laufenden Ausgaben konzentrieren sich hauptsächlich auf den Sozialbereich. Bei den Investitionsausgaben steht nach der Verwaltung der Bereich Unterrichtswesen bzw. Schulbauten im Vordergrund.“ Spagnolli weist Vorwurf zurück: „Die Stadt Bozen hat Geld“ Den Vorwurf, die Stadt Bozen habe kein Geld, ließ Spagnolli nicht gelten. Die Landeshauptstadt verwalte mehr Geld als die meisten anderen bedeutenden italienischen Städte und gebe dieses Geld hauptsächlich für Dienste am Bürger aus, so Spagnolli. „Bozen konzentriere sich außerdem darauf, sich selbst zu finanzieren: Der Anteil am Gemeindepersonal an den laufenden Kosten beträgt 22 Prozent und liegt somit weit unter dem italienischen Durchschnitt und dem gesetzlichen Grenzwert. 78 Prozent der restlichen laufenden Ausgaben werden direkt für Dienste am Bürger ausgegeben, und diese werden laut den letzten City-Monitor-Erhebungen von den Bürger selbst als hervorragend bewertet“, stellte Bozens Bürgermeister klar. Die laufenden Kosten überwiegen und für Investitionen bleibe wenig übrig: Während das Land seinen Haushalt autonom gestalten könne, sei die Stadtverwaltung gezwungen, sich den Landes- und staatlichen Regeln zu unterwerfen, d.h. laufende Kosten könnten nur mit laufenden Einnahmen und Investitionen nur mit Einnahmen für Investitionen.„Investitionen in der Höhe von 51 Millionen Euro sind für eine Stadt wie Bozen nicht schlecht“, so Spagnolli abschließend.