Landeshauptmann Arno Kompatscher ist selten überrascht. Gestern aber war er es und zwar „angenehm“. Kompatscher hat dem Minister ein von allen Südtiroler Bürgermeistern unterzeichnetes Schreiben übergeben, in dem sie klarstellen, dass es mit der Verkehrsplage auf den Pässen nicht mehr so weitergehen und eine Serie von Maßnahmen vorschlagen. „Und Salvini hat nicht nur Verständnis, sondern seine Unterstützung zugesagt“, so Kompatscher.<BR /><BR /> In erster Linie geht es um fixe Radarstationen. „Denn die Ordnungshüter haben nicht das Personal für ständige Kontrollen.“ Derzeit legen die Behörden die rechtlichen Voraussetzungen für fixe Radarfallen restriktiv aus, indem mehrere Umstände wie viele Geschwindigkeitsübertretungen und viele Unfälle zusammen vorliegen müssen. Vereinfacht gesagt, geht es also um einen „Schubs“ aus Rom, die Regeln für fixe Radars in sensiblen Gebieten extensiv auszulegen.<h3> Fonds für mehr Ortspolizisten</h3> Kurzfristig geht es zudem um einen Fonds, aus dem die Aufnahme von mehr Personal für die Ortspolizei finanziert werden soll, um mehr Kontrollen auf Gebirgspässen unterstützend zu den anderen Sicherheitskräften zu ermöglichen.<BR /><BR />Zudem fordern die Bürgermeister – und natürlich auch das Land – zwei Änderungen der Straßenverkehrsordnung – etwa von Art. 5, sodass in sensiblen Berggebieten keine Fahrzeuge mehr verkehren dürfen, die einen Lärmpegel von 95 Dezibel überschreiten. <BR /><BR />Über eine Änderung von Art. 6 soll ein Mautsystem für sensible Berggebiete eingeführt werden. Die daraus entstehenden Einnahmen sollten in nachhaltige Verkehrslösungen (Shuttle-Busse, Radwege sowie in einen Ausbau der Verkehrskontrollen) fließen.<h3> Der Ball liegt beim Minister</h3> Schlussendlich soll nicht mehr jeder jederzeit Zugang haben. Gefordert wird ein digitales Dosierungssystem – und zwar auch für Gebiete, die außerhalb des Unesco-Welterbes liegen. Um mehr Sicherheit zu garantieren, sollte der Ausbau eigener Fahrradspuren und E-Ladestationen auf den Dolomitenpässen vorangetrieben werden.<BR /><BR />Nun liegt der Ball im Garten des Ministers. „5000 Fahrzeuge pro Tag haben wir allein am Jaufenpass“, so Bürgermeister Robert Tschöll. „Wir können die Polizisten nicht 24 Stunden hinstellen, doch selbst wenn, fahren Gruppen mit Luxussportwagen oft Begleitfahrzeuge voran, die vor Blitzern warnen.“ <BR /><BR />Fixe Radarstationen würden zumindest im bewohnten Gebiet helfen. St. Leonhard hatte eine fixe Station in Walten. Sie musste aber außer Betrieb genommen werden – wegen von Salvini erlassener Lockerungen.