Was sich in „Italiens nördlichster und reichster Provinz“ ereigne, folge einem Leitmotiv der Euro-Krise: Der reiche Norden wolle nicht für den armen Süden zahlen, so der „Spiegel“ in seinem Artikel unter dem Titel "Los von Rom".120 Millionen Euro muss Südtirol für die Sanierung des italienischen Staatshaushaltes zahlen. Deshalb rufe die Euro-Krise „längst entschlafene Geister“ wach.Habe die „Los von Rom“-Losung in Südtirol lange Zeit als überholt gegolten, finde diese Forderung zuletzt vor allem unter jungen Südtirolern immer mehr Gehör, schreibt das Nachrichtenmagazin.Ihr Mitgliederanteil bei der separatistischen „Süd-Tiroler Freiheit“, aber auch bei den Freiheitlichen, die ein Freistaat-Modell vorschlagen, nehme deutlich zu."Warum sollen ausgerechnet wir Italien retten?", zitiert der "Spiegel" Ulli Mair, Generalsekretärin der Freiheitlichen, "wir haben den Schlamassel ja nicht angerichtet."Laut dem Politologen Günther Pallaver erlebt Südtirol derzeit einen Rechtsruck. Der Anteil der Südtiroler, die sich mit einem beschränkten Autonomiestatus identifizierten, sei von 90 Prozent auf 60 Prozent gesunken, so Pallaver geenüber dem "Spiegel".Deshalb sei es „vorstellbar“, dass nicht mehr nur SVP-Abgeordnete ins römische Parlament gewählt werden, sondern auch Politiker „weniger anpassungsfreudiger“ Parteien.Für Landeshauptmann Luis Durnwalder muss Südtirol „seinen Teil zur Bewältigung der Krise beitragen“, schließlich sei man immer noch auf demselben Dampfer wie Italien unterwegs, „allerdings sind wir Südtiroler doch Passagiere erster Klasse.“stol