Sie verlangten damit die Bestätigung der erstinstanzlichen Strafe, zu der der Ex-Premier im vergangen Oktober verurteilt worden war. Mit einem Urteil in dem Berufungsverfahren ist noch bis Ende März zu rechnen.Berlusconi hatte am Freitag vor Gericht seine erstinstanzliche Verurteilung als großen Fehler bezeichnet.Vorwurf: Betrug und UnterschlagungBei dem Verfahren in Mailand geht es um den Verdacht des Betrugs und der Unterschlagung beim Kauf von Filmrechten für Berlusconis Medienkonzern Mediaset in den 1990er Jahren.Berlusconi und einigen Mitangeklagten werden unter anderem Bilanzfälschung und Steuerbetrug vorgeworfen. Mediaset soll Filmrechte über Firmen in Steueroasen gekauft haben.Den italienischen Finanzbehörden sollen überhöhte Kaufpreise angegeben worden sein, um Steuern zu sparen.„Ruby“-Prozess läuft Gegen den Ex-Premier läuft noch ein Prozess im Zusammenhang mit der Sexaffäre um die „Ruby“ genannte minderjährige Marokkanerin Karima al-Marough.Die Mailänder Staatsanwaltschaft wirft Berlusconi vor, das Mädchen bei ausschweifenden Partys zwischen Februar und Mai 2010 für Sex bezahlt zu haben. Berlusconi wird auch des Amtsmissbrauchs beschuldigt. Mit einem Urteil ist noch bis Ende März zu rechnen.PdL: „Fundament der Demokratie ist auf dem Spiel“Berlusconis Mitte-rechts-Partei PdL kritisierte die Strafforderung der Mailänder Staatsanwälte.PdL-Sprecher Daniele Capezzone sprach vor einer systematischen Attacke der Justizbehörden gegen Berlusconi.„Hier geht es nicht nur darum, Berlusconi zu verteidigen. Hier sind Werte und Prinzipien auf dem Spiel, die das Fundament der Demokratie sind“, sagte Capezzone.Er beschuldigte die Justizbehörden, Berlusconi aus politischer Voreingenommenheit zu verfolgen.apa