„Beim ersten Gesprächen zwischen den Betreibern, dem Land, der Gemeinde und Gewerkschaftsvertreter über die Zukunft der Stahlwerke Bozen wurden dem Werk Begünstigungen in Aussicht gestellt, die an Sondergesetze für italienische Industrieansiedelungen während des Faschismus erinnern, schreibt Roland Lang, Leitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, am Samstag in einer Aussendung.Damals sei die Ansiedelung von Schwerindustrie durch finanzielle Erleichterungen, gute Bahnverbindungen usw. unterstützt worden, „um italienische Arbeiter nach Südtirol zu pumpen. Diese werden jetzt als Druckmittel dafür verwendet, dass die Stahlwerke nicht schließen“, so Lang weiter.Zudem habe Umweltlandesrat Michel Laimer versprochen, dass die gesetzlich vorgeschriebenen maximal 45 Dezibel Lärm bei Nacht nur für die Stahlwerke außer Kraft gesetzt werden sollen. „Der Stadtteil Oberau-Haslach mit knapp 15.000 Einwohnern wird es zu hören bekommen“, prophezeit Lang.Der für die Industrie zuständige Landesrat Thomas Widmann habe außerdem in Aussicht gestellt, die Miete für das 15 Hektar große Werksgelände auf die Hälfte zu reduzieren - rückwirkend vom 1. Jänner 2009 an, womit die Miete für 2010 bereits entrichtet wäre. „Damit würden dem Land 800.000 Euro jährlich entgehen. Das wären, sollte der Pachtvertrag bis 2025 planmäßig laufen, 13 Millionen Euro Verlust für die Provinz“, rechnet Lang vor.Trotz dieser „Sonderbehandlung“ habe Ernesto Amenduni, Leiter der Stahlwerke, erklärt, dass der Markt für Stahlprodukte bereits jetzt übersättigt ist. „Daran wird auch die Unterstützung durch das Land nichts ändern“, ist Lang überzeugt.„Mit dem feigen Druck von 500 gefährdeten Arbeitsstellen möchten die Stahlwerksbetreiber nochmals Beiträge und Subventionen kassieren. Dabei liegen die Pläne für eine Wohnbauzone auf dem Areal der Stahlwerke längst bereit“, schreibt Roland Lang abschließend.