Am Anfang des heiteren Zwischenfalls im Hohen Haus steht eine Stellungnahme des Kammerabgeordneten Angelo Bonelli. <BR /><BR />Bonelli, ein Vertreter der Liste Europa Verde, kam auf das aktuelle Thema Trockenheit zu sprechen; um zu demonstrieren, wie ernst die Lage ist, hatte er zwei handtellergroße Steine mitgebracht, die im fast ausgetrockneten Flussbett der Etsch mühelos gesammelt werden können. <BR /><BR />In diesem Moment muss Ministerpräsidenten Meloni sichtbar schmunzeln, sie kann ihr Lachen kaum noch zurückhalten. Der Kammerabgeordnete Bonelli ist zuerst irritiert und dann verärgert. „Lachen Sie ruhig, kein Problem, das ist eine Frage des Stils“, kontert der Redner; weil sie keine guten Argumente zum Erwidern habe, lache sie denjenigen aus, der spreche. Auch andere Abgeordnete bezeichnen es als unpassend, dass die Regierungschefin bei einem so ernsten Thema lauthals lache. <h3> Ein „biblischer“ Witz</h3>Aber warum dieser Lachanfall? Giorgia Meloni liefert die Erklärung in der Replik auf die Ausführungen Bonellis – und zeigt dabei, dass sie Humor hat. „Ich habe ihre Steine aus der Etsch sehr interessant gefunden“, sagt sie vor dem Plenum: Der Abgeordnete wolle aber bestimmt nicht behaupten, dass sie – Meloni – in 5 Monaten die Etsch trockengelegt habe. <BR /><BR />Dann beweist die Regierungschefin Schlagfertigkeit und liefert den Witz, über den sie vorhin selbst lachen musste: „Ich bin nicht Mose, ich danke Ihnen, dass Sie mir Kräfte zuschreiben, die ich nicht habe, aber ich habe die Etsch nicht ausgetrocknet.“ <BR /><BR />Der biblische Hintergrund der lustigen Bemerkung: Im Alten Testament wird erzählt, dass das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten flieht, vom Heer des Pharao verfolgt wird und ausweglos am Ufer des Roten Meeres steht. Da streckt Mose im Auftrag Gottes seine Hand über das Wasser, die Fluten teilen sich und die Israeliten gelangen trockenen Fußes ans andere Ufer. Dann fließt das Meer wieder zurück, das ägyptische Heer ertrinkt in den Fluten.<BR /><BR />