Die Regierung Letta will mit ihrem Dekret zu Wirtschaftsmaßnahmen, das noch bis Ende dieser Woche verabschiedet werden soll, die E-Zigaretten besteuern; das soll den maroden Staatskassen allein im laufenden Jahr 14 Millionen Euro bescheren. Im kommenden Jahr sollten es sogar 50 Millionen Euro sein. Damit will die Regierung die zum Teil rückgängigen Tabaksteuer-Einnahmen wettmachen.Der Staat gerät aufgrund des zunehmenden Erfolgs elektronischer Zigaretten ins Stöhnen. Wegen der wachsenden Popularität der dampfenden Zigaretten ist der Umsatz der Tabakindustrie in Italien um 80 Millionen Euro rückgängig, was sich negativ auf die Staatskassen auswirkt. Die stark besteuerten Tabakwaren sind für den heillos verschuldeten Staat eine wichtige Einnahmequelle. In den ersten zwei Monaten 2013 flossen 1,607 Milliarden Euro Tabaksteuern in die Staatskassen, im Vergleichszeitraum 2012 waren es noch 1,739 Milliarden; das entspricht einem Rückgang von 7,6 Prozent. Dies wiederum bedeutet, dass 132 Millionen Euro weniger in den Staatskassen gelandet sind. Schon im Dezember hatte der Staat bei den Tabakwaren Einbußen von 71 Millionen Euro verzeichnet.Pläne zur Besteuerung der elektronischen Zigaretten könnten der Regierung jedoch zu schaffen machen. Die Ausdehnung der „Tabaksteuer“ auf E-Zigaretten bedeutet, diese mit normalen Zigaretten gleichzustellen. Die Lobby der Tabakwarenhändler könnte daher fordern, elektronische Zigaretten verkaufen zu können. Derzeit werden diese von Apotheken und Spezialgeschäften sowie im Internet angeboten.mit/D