<b>Frau Cadamuro, Sie wurden in der SVP-Arbeitsgruppe Schule angehört. Jetzt sollen Ergebnisse auf den Tisch, die den Notstand nicht nur verwalten. Ihre Erwartung?</b><BR />Silvia Cadamuro: Dass endlich etwas konkret weitergeht. Ganz wichtig wäre, dass mindestens zwei bis drei deutsche Kinder pro Klasse zusammengelassen werden und man die Muttersprachlichen nicht einfach dem System opfert. Meine Tochter wäre an der Bozner Pastalozzi-Schule das einzige deutsche Kind in der Klasse gewesen. Zum Glück arbeite ich in Gries, wo mein Kind dankbarerweise aufgenommen wurde. Wir halten es mit vielen Lehrern die sagen, wir sind keine Sprachschule, sondern eine Grundschule. Andernfalls kann die Qualitätssicherung an der deutschen Schule nicht gehalten werden.<BR /><BR /><embed id="dtext86-69825868_quote" /><BR /><BR /><b>Landesrat Achammer sieht das Heil in erster Linie in mehr Lehrkräften...</b><BR />Cadamuro: Die braucht es auch, um die Gratwanderung zwischen Deutsch als Muttersprache, Deutsch als Zweitsprache und Deutsch als Fremdsprache – alles in einer Klasse – zu schaffen. Es prügelt sich keiner um diese Schulen. Lehrer flüchten an kleinere Schulen am Land. Es braucht kleinere Klassenstärken. Mehr als zehn Kinder geht nicht. Und wir wünschen uns Vorrang für deutsche Kinder im Kindergarten.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1164327_image" /></div> <BR /><BR /><b>Kommen deutsche Kinder dort nicht mehr unter?</b><BR />Cadamuro: Das ist geschehen, weil italienischen Kindern mit Geschwistern Priorität eingeräumt wird. Es ist nicht ideal, wenn ein Kind nicht denselben Kindergarten besuchen kann, wie Schwester oder Bruder. Andererseits sehen deutsche Eltern nicht ein, dass ihre Kinder an einem deutschen Kindergarten keinen Platz mehr erhalten. Die Italiener haben ja ihren italienischen Kindergarten. <BR /><BR /><embed id="dtext86-69825922_quote" /><BR /><BR /><b>Stimmt es, dass für Herbst Demos geplant sind?</b><BR />Cadamuro: Wir als Elternbeirat organisieren diese nicht, aber ich habe die Idee schon von vielen gehört. Zwischen Problemen mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und sprachlichen Problemen an der Schule kochen die Eltern langsam über. Wo es keinen aufgezeigten machbaren Weg gibt, setzt das Gefühl der Hilflosigkeit ein.