Das Bauprojekt wurde von den Behörden der Region Sardinien genehmigt. Der Plan entspreche den Umweltstandards und belaste die Küste nicht. Die Grünen laufen dagegen Sturm, da auf Sardinien das Verbot bestehe, entlang der Küste zu bauen. Die Grünen wollen beim Verwaltungsgericht auf Sardinien Einspruch gegen Berlusconis Baugenehmigung erheben, berichtete die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ am Montag.Die Opposition kritisierte, Berlusconi habe im vergangenen Jahr einen umstrittenen Plan zur Förderung des privaten Wohnbaus verabschiedet, um freie Hand bei seinen Bauprojekten zu erhalten. Gemäß diesem Plan haben die Regionen die Kompetenz erhalten, in Abweichung der bisherigen Baugesetze und Raumplanungsvorschriften Hauseigentümern einen bis zu 20-prozentigen Ausbau ihrer Immobilien zu erlauben. Steuerliche Anreize durch GemeindenMittels steuerlicher Anreize durch die Gemeinden können Hauseigentümer bauliche Renovierungs- bzw. Erweiterungsmaßnahmen durchführen. Gegen diesen Plan hatten sich die Oppositionsparteien mit der Begründung gewehrt, man müsse mit einer Rückkehr des Spekulantentums wie in den 60er Jahren rechnen.„Der Wert von Berlusconis Villa wird auf Kosten des Umweltschutzes um mehrere Millionen Euro steigen“, kritisierte der Chef der Grünen, Angelo Bonelli. „Umweltkriterien voll berücksichtigt“Berlusconis Rechtsanwalt Nicolo Ghedini versicherte, dass bei den Arbeiten die Umweltkriterien voll berücksichtigt würden. Berlusconi wolle lediglich vier Räume für die Sicherheitskräfte bauen lassen, die für den Schutz des Premierministers während dessen Aufenthalt in der Villa sorgen.Die Villa „La Certosa“ ist Berlusconis Sommerresidenz. Der Ministerpräsident liebt es, im August Regierungschefs und Präsidenten in der 2500 Quadratmeter großen Villa mit atemberaubendem Ausblick auf das Meer einzuladen. Im August 2004 hatte etwa der britische Premierminister Tony Blair Berlusconi dort besucht. 2003 hatte der Regierungschef den russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Sardinien eingeladen. Wegen der Partys mit jungen Schauspielerinnen und Showgirls, die Berlusconi dort auch organisierte, hatte die Villa im vergangenen Jahr für einen Eklat gesorgt.2004 Streit um AmphitheaterEin heftiger Streit war bereits 2004 um ein neugriechisches Amphitheater entflammt, das Berlusconi auf dem Grundstück seiner Luxusvilla auf Sardinien errichten ließ. Das Amphitheater für 400 Personen wurde an den Hängen eines Hügels mit Blick auf das Meer errichtet. Die Bauarbeiten auf dem 40 Hektar großen Grundstück, das Berlusconi in den achtziger Jahren gekauft hatte, sorgten für Polemik im Parlament. Die oppositionelle Mitte-Links-Allianz beschuldigte Berlusconi, das Amphitheater ohne die notwendigen Genehmigungen gebaut zu haben. apa