Entsprechend ambitioniert ist auch Stronachs Ziel für die Nationalratswahl im kommenden Jahr. Da er sich die Latte immer sehr hoch lege, sei sein Ziel der erste Platz, verkündete der Parteigründer bei einer Pressekonferenz in der Orangerie des Schloss Schönbrunn.Der fast zweistündige Auftritt des Milliardärs war als Solo-Show gestaltet. Das sogenannte „Team Stronach“ musste mit einem Stehtisch im hinteren Bereich des Raums vorlieb nehmen. Neue Gesichter sah man nicht. Die vier Nationalratsabgeordneten aus SPÖ und BZÖ (Gerhard Köfer, Elisabeth Kaufmann-Bruckberger, Erich Tadler, Robert Lugar) wurden begleitet von der früheren FPÖ Steiermark-Klubobfrau Waltraud Dietrich sowie dem in Unfrieden aus der SPÖ geschiedenen Ex-Abgeordneten Christian Faul. Dazu gestellte sich noch Karin Prokop, Tochter der früheren ÖVP-Innenministerin Liese Prokop.Allzu viel zu melden dürften Stronachs neue Parteifreunde nicht haben: „Ich bin der, der die Werte vorgibt“, verkündete der 80-Jährige. Und auch das am Donnerstag präsentierte Statut hinterlässt wenige Fragen, wer anschafft. „Die Partei wird nach außen vom Obmann alleine vertreten“, heißt es in der Satzung.Stronach nahm sich dann auch eine dreiviertel Stunde Zeit für sein Eingangsstatement, in dem er sich als Person und seine politischen Ziele präsentierte. „Ich bin ein Mann des Volks“, versicherte der Milliardär und erzählte von seiner Kindheit im Zweiten Weltkrieg und wie er so manches Jahr Hunger gelitten habe. Heute sei er so zufrieden, dass er oft in den Wald gehe und sich dort auf einen Stein oder einen Baumstumpf setze, um Gott zu danken.Dass er eine Partei gründet, hätte er eigentlich gar nicht nötig gehabt, seien ihm doch schon alle erdenklichen Auszeichnungen in Kanada und Österreich verliehen worden. Sein Gewissen habe ihm aber gesagt, dass er seine Zeit für eine neue Bewegung verwenden solle. Besorgt ist Stronach vor allem um Österreich, da der Wohlstand auf Schulden aufgebaut sei. Mit Wahrheit, Transparenz und Fairness will er den Staat wieder richtig auf die Beine bringen.Neigte Stronach bisher bei Medienauftritten zu aufbrausenden Antworten, wenn ihm die Antwort nicht passte, hatte er sich diesmal über weite Strecken im Griff. So scherzte er gar, als er gefragt wurde, wo er denn seine Steuern bezahle: „Für jedes Land bin ich ein großer Fisch und jeder will ein Stück davon.“ Das größte Stück bekommt jedenfalls Kanada, in Österreich lässt Stronach nach eigenen Angaben eine Million. Als allerdings gefragt wurde, ob er österreichisches Geld in der Schweiz veranlage, riss der heute an sich gar nicht so dünne Geduldsfaden: „Ich weiß nicht, welche Interessen sie vertreten. Sozialistische Partei oder sind sie Gesandter von der Roten Armee?“ apa