„Mit einem kostenlosen Interrail-Zugticket, das in allen EU-Ländern gültig ist, soll Europa für Jugendliche erlebbar und spürbar werden. Das ist das Ziel der EU“, erklärt Bildungslandesrat Philipp Achammer. Eine „wunderbare Idee“, die gerade in Südtirol, wo man an den europäischen Gedanken glaube und ihn lebe, um einen zweiten Aspekt erweitert werden sollte: „Die Sprachen machen Europa erst so vielfältig wie es ist, und sie sind gerade in unserem Land Chance, aber auch Herausforderung. Sprachaufenthalte verstärkt zu fördern, ist deshalb unser Ziel.“BildungsförderungDies geschieht bereits: Über die Abteilung Bildungsförderung werden pro Jahr 760.000 Euro zur Förderung der Kenntnisse von Zweit- und Fremdsprachen ausgeschüttet – allerdings einkommensabhängig bis zu einer bereinigten Einkommenshöchstgrenze von 30.000 Euro. „Nicht zu Unrecht beklagen viele, dass gerade die Mittelschicht oft ganz knapp von solchen Förderungen nicht mehr profitiert und sich schwer tut, Sprachaufenthalte zu finanzieren“, erklärt der Bildungslandesrat. Deshalb denke man nun an eine einkommensunabhängige Förderung – angedacht sind 500 Euro für Ober- und Berufsschüler für Sprachkurse bzw. Sprachaufenthalte außerhalb Südtirols. Finanzierung über ESFFür die Finanzierung möchte man sich beim Europäischen Sozialfonds (ESF) um Geldmittel bemühen. „Der ESF unterstützt Initiativen, die einer Verbesserung der allgemeinen und beruflichen Bildung dienen und die Chancen junger Menschen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. Sprachliche Kompetenzen erhöhen diese Chancen auf jeden Fall“, sagt Achammer. Er rechnet damit, dass die Geldmittel zur Gänze aus dem ESF-Topf geschöpft werden können. „Wir klären gerade die Details und werden das entsprechende Projekt zu Jahresbeginn 2019 beim nächsten ESF-Call einreichen. Geplant ist, mit Herbst 2019 mit den Förderungen zu starten“, gibt der Landesrat die Marschroute vor. Details noch zu klärenZumal Förderungen nicht kumulierbar sind, werden von den Geldmitteln vor allem jene profitieren, die bei der Landesförderung durch die Finger blicken. „Auch hier werden wir die Details noch klären, aber derjenige, der wegen des niedrigen Einkommens bereits die Maximalförderung des Landes bekommt, soll nicht auch noch bei dieser Förderung den Vorrang haben.“ Geprüft werde auch noch, wer im Detail die Anspruchsberechtigten sind. „Wenn wir es als gute Kombination mit Interrail sehen, würde es sich an die 18-Jährigen richten, wobei es noch offen ist, ob das Geld vielleicht schon ein Jahr früher und/oder ein Jahr später beansprucht werden kann“, sagt Achammer.D