„Wenn es nach den Vorstellungen der italienischen Regierung geht, könnten wir bald verpflichtet werden, im Bozner Müllverbrennungsofen Müll aus Neapel zu verbrennen“, befürchtet Leitner.Das Dekret „Sblocca Italia“ sehe nämlich vor, dass Verbrennungsanlagen, deren Kapazität nicht ausgeschöpft ist, Müll aus anderen Regionen des Staates aufnehmen müssten. „Für Südtirol wären dies rund 20.000 Tonnen“, schreibt Leitner in einer Aussendung am Mittwoch.Daniel Alfreider, SVP-Kammerabgeordneter der SVP, gab am Dienstag im Gespräch mit STOL an, dass das Dekret kein „Muss“ beinhalte. Es bestehe die Möglichkeit, Müll umzuschichten, wenn woanders Kapazitäten frei würden. Dass Italien mittels Dekret seinen Dreck nach Bozen karren wolle, bezeichnete Alfreider als „total absurd“.Wenn, dann Müll aus der Umgebung„Wenn der Verbrennungsofen in Bozen tatsächlich freie Kapazitäten aufweist, so könnte allenfalls Müll aus den unmittelbaren Anrainergemeinden angekarrt werden“, schlug Leitner vor.Und: „Angesichts der schrumpfenden Müllmengen in Südtirol muss die Frage erlaubt sein, ob der Bozner Verbrennungsofen zu groß bemessen wurde oder ob man von Anfang an ein Geschäft mit dem Müll im Hinterkopf hatte. Mülltourismus verträgt sich mit Personentourismus wohl kaum“, schließt Leitner.