Über 10 Jahre liegt die letzte Erhebung zurück, die Bedingungen für die Teilnahme blieben dieselben: „Jeder italienische Staatsbürger mit Wohnsitz in Südtirol musste sich entweder der deutschen, italienischen oder ladinischen Sprachgruppe zugehörig erklären“, so ASTAT-Direktor Timon Gärtner. „Erstmals war es möglich, die Erklärung online abzugeben – 148.000 Südtiroler haben diese Option wahrgenommen.“ Inklusive der schriftlichen Abgaben ergibt sich eine Gesamtzahl von genau 450.373 gültigen Erklärungen.<h3> Meran: Italiener in der Mehrheit</h3>Während der Anteil der deutschen und ladinischen Sprachgruppen im Vergleich zur letzten Volkszählung aus dem Jahr 2011 minimal gesunken ist, stieg jener der italienischen um knapp ein Prozentpunkt an. Diese Tendenz spiegelt sich in einigen Gemeinden wider. „In Meran stellt nun die italienische Sprachgruppe die Mehrheit, 2011 war die deutsche in der Überzahl“, informierte Gärtner. „In Südtirol gibt es 6 Gemeinden mit italienischer Mehrheit.“ Eine deutliche Zunahme ist in Sterzing verzeichnet worden: 6,13 Prozentpunkte konnte die italienische Sprachgruppe dort zulegen. Die Gemeinde mit dem größten Anteil an Italienern bleibt Bozen mit 74,71 Prozent, dicht gefolgt von Leifers mit 74,47 Prozent (mehr auf Seite 23).<BR /><BR />Im Rahmen der Volkszählung ermittelte das ASTAT-Team rund um Gärtner auch die Gemeinden mit dem höchsten ladinisch- und deutschsprachigen Anteil. „Die Spitzenplätze belegen Wengen mit 96,45 Prozent für die ladinische und Moos in Passeier mit 99,52 Prozent für die deutsche Sprachgruppe“, berichtete der ASTAT-Direktor. Es folgen St. Martin in Thurn und Enneberg bei Ladinern sowie Martell und Mühlwald bei Deutschsprachigen.<BR /><BR />Von der Sprachgruppenzählung hängen die Aufteilung der Landesgelder, die Aufnahme in den öffentlichen Dienst, die Zusammensetzung der Organe und mehr ab. Aufgrund der geringen Abweichungen im Vergleich zur Erhebung aus dem Jahr 2011 wird sich in dieser Hinsicht nicht viel ändern. „Dass diese Zählung ähnlich wie die letzte vor über 10 Jahren ausgefallen ist, zeigt, wie gut unsere Autonomie funktioniert“, betonte Landeshauptmann Arno Kompatscher.