Südtirols Bürgerinnen und Bürger zeigen Umweltbewusstsein – zumindest beim Müll. Das geht aus der aktuellen Analyse der Siedlungsabfälle hervor, deren Ergebnisse nun vorgestellt wurden. Die Zahlen sind ein deutliches Signal: Mit einer Mülltrennungsquote von 70 Prozent ist das Land auf einem guten Weg. Besonders bemerkenswert: Der Anteil an organischen Abfällen im Restmüll ist im Vergleich zur letzten Erhebung 2016/17 von 11,19 auf 8,93 Prozent gesunken, heißt es in einer Aussendung des Landespresseamtes.<BR /><BR />Alle fünf bis zehn Jahre lässt die Landesregierung die Zusammensetzung der festen Siedlungsabfälle untersuchen. Koordiniert wurde die aktuelle Analyse vom Landesamt für Abfallwirtschaft, in Zusammenarbeit mit Bezirksgemeinschaften, der landeseigenen Eco Center AG, dem städtischen Betrieb SEAB sowie der beauftragten Affidavit GmbH. Letztere nahm im Herbst 2024 rund 100 Proben an der Deponie in Pfatten und sortierte den Müll in über 30 Kategorien – von Karton bis Lebensmittelabfall.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1180680_image" /></div> <h3> Ergebnisse mit Signalwirkung</h3>Landesrat Peter Brunner sieht in der Studie ein strategisches Werkzeug: „Damit sehen wir, wo wir uns verbessern können.“ Mehr als 80 kommunale und übergemeindliche Recyclinghöfe stünden inzwischen zur Verfügung. Sie sollen nicht nur logistische Drehpunkte sein, sondern auch das Umweltbewusstsein der Bevölkerung stärken.<BR /><BR />Auch Giulio Angelucci, Direktor des Landesamts für Abfallwirtschaft, lobt den Einsatz der Bevölkerung: Die hohe Sammelquote sei der täglichen Sorgfalt der Südtirolerinnen und Südtiroler zu verdanken. Problemstoffe wie gefährliche Haushaltsabfälle sind um 35 Prozent zurückgegangen. Lebensmittelabfälle im Restmüll machen nur noch 3,2 Prozent aus – deutlich weniger als im EU-Durchschnitt.<BR /><BR />Während der Kunststoffanteil im Restmüll rückläufig ist, steigen die Mengen an Papier- und Kartonverpackungen leicht an. Gleichzeitig wächst auch der Anteil nicht verwertbarer Stoffe – für Angelucci ein Hinweis darauf, dass die getrennte Sammlung die recyclingfähigen Stoffe zunehmend besser erfasst.<h3> Ein Erfolg mit Verbesserungspotenzial</h3>Trotz der insgesamt positiven Bilanz zeigen sich regionale Unterschiede bei der Mülltrennung. Das Potenzial für Verbesserungen ist also nicht ausgeschöpft – insbesondere in der Feinabstimmung der Sammelsysteme vor Ort. Für die Landesregierung bleibt die Abfallanalyse deshalb ein zentrales Steuerungsinstrument.