Von schwarzen Schafen bei den Campern wissen auch die Bürgermeister zu berichten – und fordern stärkere Kontrollen.<BR />Die meisten Camper halten sich an die Regeln. Doch einige haben mit Aufenthalten auf Campingplätzen wenig am Hut. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1203309_image" /></div> <BR /><BR />Sie begeben sich lieber abends auf einen Pass, wo es romantischer ist als im Tal und sie einen super Sonnenaufgang erleben können, berichtet <b>Flavio Prinoth</b>. Diese „naturverbundenen“ Touristen hinterlassen dann aber in der Früh ihre Müllsäcke und Fäkalien. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1203312_image" /></div> <BR /><BR />„Wir haben tagtäglich Probleme damit“, berichtet der Bürgermeister von Corvara, <b>Roman Crazzolara</b>. Wohnmobile und auch andere Fahrzeuge werden – wo immer eine Möglichkeit dazu gefunden wird – auf der Gadertaler Seite des Grödner Joches hingestellt, auch auf kleinen Straßen. Es seien aber nicht nur Touristen, sondern auch Bergsteiger und Alpinisten, die in der Früh auf den Berg hinauf wollen. Hinterlassen werden dann aber Müll und Fäkalien. Fraktionsarbeiter und Gemeindemitarbeiter müssen diese „Hinterlassenschaften“ täglich beseitigen. Die Ortspolizei interveniere. Aber ohne nächtliches Parkverbot könne man gegen einen Camper nicht viel unternehmen, meint Crazzolara. Nun werde ins Auge gefasst, einen Wohnmobil-Stellplatz für mehrere Camper zu errichten – gegen Bezahlung. Corvara habe zwar einen Campingplatz – dieser sei im August jedoch voll. „Aber manche Camper wollen gar nicht auf den Campingplatz“, weiß Crazzolara. Und manche Camper nehmen Strafen fürs wilde Campieren bewusst in Kauf.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1203315_image" /></div> <BR /><BR />„Wir sind von dem Phänomen auch betroffen“, sagt der Bürgermeister von Wolkenstein, <b>Tobias Nocker</b>. „Allerdings ist das Problem auf der anderen Seite des Grödner Joches größer als auf der Wolkensteiner Seite. Wir haben die Wildcamping-Plätze reduziert – die Möglichkeiten zum Parken sind für sie begrenzt. Der Andrang zum Wildcampen ist in Richtung Canazei und Corvara viel größer – weil man es dort nicht gemacht hat.“ Das heiße nun aber nicht, dass es auf Wolkensteiner Seite keine Probleme gebe. So seien an einigen Stellen zwar große Steinbrocken hingebracht worden, damit dort niemand wild parken oder campieren kann. Aber diese Steinbrocken seien dann „frecherweise“ versetzt worden, berichtet Nocker. Mehr Kontrollen wären wichtig. Aber: „Wir brauchen die Gemeindepolizisten im Ort. Sie können nicht 24 Stunden abdecken“, gibt der Bürgermeister zu bedenken. „Und die Wildcamper sind gut vernetzt. Sie wissen genau, wann sie am besten parken und wann sie wieder weg sein sollten“, sagt Nocker. Zudem habe Wolkenstein derzeit nicht die Möglichkeit, einen Campingplatz zu errichten. Aufgrund des Bettenstopps stünden nicht genug Betten zur Verfügung.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1203318_image" /></div> <BR /><BR /> „Bei uns wird wild gecampt und der Müll dann einfach den Bach runtergeworfen“, kritisiert auch der Bürgermeister von Villnöss, <b>Peter Pernthaler</b>. Dabei habe man die Verantwortlichen aber erwischt „und ordentlich gestraft“. Die Spanier seien bei den Campern „die schlimmsten“. Man könne der Gemeinde nicht vorwerfen, dass sie nicht genug Plätze für die Camper geschaffen habe. Wenn Müll zurückgelassen werde, so sei dies auch für den Tourismus nicht förderlich. „Die Gäste regen sich darüber auf“, berichtet Pernthaler.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1203321_image" /></div> <BR /><BR />Laut dem Bürgermeister von Welschnofen, <b>Thomas Pardeller</b>, ist der Müll beim Camperparkplatz beim Karersee ein Problem, denn dort werde nicht getrennt – oder nur vereinzelt. Beim neuen öffentlichen großen Parkplatz beim Paolinalift, wo an Spitzentagen 100 Camper stehen, gebe es zwar eine Toilette – aber oft werde „das Geschäft“ im Wald verrichtet. Und auch Müllsäcke werden dort hinterlassen. „Die Camper nutzen unsere Infrastrukturen legal oder illegal, werden nirgends erfasst, zahlen keine Aufenthaltsabgabe oder Ortstaxe. Hier braucht es dringend eine klare Regelung“, fordert Pardeller.