SVP-Obmann Philipp Achammer spricht von einer "guten, beeindruckenden und weitreichenden Reform", als er Montagabend auf eine große Mehrheit (drei Enthaltungen) verweisen kann, die die Gesundheitsreform in ihrer abgeänderten Form angesegnet hat. Es sei darum gegangen, einen gangbaren Weg zu finden und nicht einen, der alle zufriedenstellt, stellt der SVP-Obmann auch in Bezug auf die vorangegangenen Auseinandersetzungen innerhalb der Partei klar. Sanitäts-Landesrätin Martha Stocker präsentierte das Konzept als Verwaltungsreform, die eine Verschlankung der Verwaltung und Zusammenlegung der Supportdienste mit sich bringe. Damit solle endlich der eine Betrieb umgesetzt werden. Was konkret bedeute, dass es künftig nicht vier Personalabteilungen für vier Betriebe geben werde. Als Zeitrahmen für die Umsetzung nannte Stocker mehrere Jahre (Achammer: "bis 2020"), verwies jedoch auf Juni, wo auch der neue Direktor (Fabis Nachfolger) ins Geschehen eingreifen soll. Inhaltlich sprach Stocker von der Umsetzung des Landesgesundheitsplanes. Das beinhalte die Ausrichtung auf den Besten (Stichwort Pastera-Studie), die Frage danach, welche Einnahmen aus verschiedenen Bereichen generiert werden können und wie das Territorium besser organisiert werden kann. "Es macht Sinn, wenn in den Sprengeln mehr Basismediziner beheimatet sind", so Stocker.Ein Krankenhaus an zwei StandortenÄhnliche Aufgaben sollen auf eine einzige Person zusammengeführt werden. Zudem heißt es: Weg von den einzelnen Primariaten, hin zu einer stärker übergreifenden Realität."Wir müssen daran arbeiten, dass alle sieben Krankenhäuser sich besser untereinander austauschen und zusammenarbeiten im Sinne eines großen Ganzen", so Stocker. Es dürfe nicht sein, dass jedes wiederum nur auf seinen eigenen Kirchturm schaue und sich gegenseitig gar neidvoll beäuge.Das "Konzept des Miteinanders" beinhalte auch, dass es ein Krankenhaus an zwei Standorten geben soll, sprich Sterzing und Brixen, Bruneck und Innichen sowie Schlanders und Meran besser aufeinander abgestimmt werden sollen und das Angebot so optimiert werden soll. Wo welche Dienste angesiedelt werden sollen, um die Kleinspitäler nicht doch noch auszubluten, sei derzeit noch nicht Thema. Bozen soll als Landeskrankenhaus einen besonderen Stellenwert erhalten. Die Reform sei ein klares Bekenntnis zu den sieben Krankenhäusern, stellte Landeshauptmann Arno Kompatscher klar. Geburtenabteilungen müssen schließenDennoch: Durch die von der Staat-Regionen-Konferenz auferlegten Standards müssen auch in Südtirol die Geburtenabteilungen bis 1. Jänner 2016 geschlossen werden. "Diesbezüglich werde ich mit Landeshauptmann Ugo Rossi nochmals beim Gesundheitsministerium vorsprechen", so Kompatscher. Es gehe nicht darum, die Standards herunterzuschrauben, sondern zu hinterfragen, in wie weit andere, sonst in Europa angewandte Standards auch für Italien gültig sein könnten. Dahingehend hätten auch andere Regionen einen Vorstoß gewagt.In der Sache sieht Kompatscher die Schlacht noch nicht als gänzlich verloren an.24-Stunden-DienstWas weitere Dienste in den drei peripheren Krankenhäusern anbelangt, so sollen Innere Medizin, Orthopädie, Erste Hilfe und Chirurgie zusammengelegt und im 24-Stundendienst gewährleistet werden. Für chronisch Kranke sollen die Dienste sogar ausgebaut werden, so Stocker.stol/ker