Das Abkommen sehe eine Aussetzung der Darlehensrückzahlung bis zu einem Jahr oder die Laufzeitverlängerung der Kredite für maximal drei Jahre vor. „Während auf staatlicher Ebene das Moratorium auf große Zustimmung gestoßen ist, fehlt bislang eine Beteiligung der meisten lokalen Banken“, heißt es. Ein Stillstand, der zweifelsohne bedenklich sei, genauso wie das Fehlen einer Intervention von Seiten der Politik. „Die rezessive Entwicklung der italienischen Wirtschaft ist angesichts der zahlreichen Firmenkonkurse, oft bedingt durch mangelnde Liquidität, mehr als augenscheinlich“, sagen SWR-Präsident Christof Oberrauch und Useb-Präsident Ivan Bozzi. „In jenen Fällen, in denen Unternehmen zwar momentane Liquiditätsproblemen haben, aber die weitere Entwicklung grundsätzlich positiv ist, wäre das Moratorium ein brauchbares Instrument um das Überleben solcher Firmen zu sichern. Die Entscheidung der lokalen Banken, sich nicht am Moratorium zu beteiligen, ist daher nicht nachzuvollziehen. Der SWR und der Useb ersuchen in der Aussendung aber auch die Politik, zum einen die Banken zur Anwendung des Abkommens anzuhalten und zum anderen außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen um rechtzeitig einer möglichen Liquiditätskrise vorzubeugen. Dazu schlagen die Dachverbände drei Maßnahmen vor: Die Möglichkeit zinsgünstige Kredite mit zehnjähriger Laufzeit auf 20 Jahre zu verlängern, die Verlängerung der maximalen Rückzahlungsfrist für neue Kredite aus dem Rotationsfonds von 15 auf 20 Jahren und die Wiedereinführung der Möglichkeit für Unternehmen, die in Schwierigkeiten sind und die bestimmte Kriterien erfüllen, Zugang zu einem zinsgünstigen Kredit in Höhe von maximal einer Million Euro pro Finanzierung zu erhalten, der durch die Provinz zu 80 Prozent garantiert wird.