Gegen das Paket votierten 36 Abgeordnete, 19 enthielten sich, es gab keine Ja-Stimme. Die Zwangsabgabe sollte nach dem letzten Stand 6,75 Prozent für Guthaben von 20.000 bis 100.000 Euro betragen, bei Guthaben von über 100.000 Euro 9,9 Prozent.„Die Europäische Union hat das Vertrauen der Völker in ganz Europa verloren“, sagte eine 28-jährige Musikerin in der Menschenmenge. „Ich weiß, das war noch nicht alles, Deutschland wird uns unter Druck setzen“, ergänzte eine 20-jähriger Student. „Ich hoffe, dass Russland uns helfen wird, aber wir werden gewinnen.“ Mit der Zwangsabgabe sollten 5,8 Milliarden Euro erlöst werden, um die Zahlungsfähigkeit des Landes zu garantieren.Hoffen auf russische HilfeNach dem Scheitern des Rettungspakets sucht die politische Führung in Nikosia fieberhaft nach einem Ausweg aus der drohenden Staatspleite. Staatspräsident Nikos Anastasiades berät die schwierige Lage am Mittwoch mit den Vorsitzenden aller Parteien und dem einflussreichen Erzbischof Chrysostomos. Nun ruhen die Hoffnungen der Zyprer auf Russland. Wie Anastasiades' Büro mitteilte, telefonierte der Präsident nur wenige Minuten nach der gescheiterten Abstimmung mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin. Das Gespräch habe etwa 30 Minuten gedauert und die Finanzbeziehungen beider Staaten betroffen. Das Staatsfernsehen (RIK) berichtete, beide hätten sich auf ein Treffen geeinigt. Ein Termin wurde aber nicht genannt.Russische Unternehmen haben aus Steuergründen Milliardensummen nach Zypern transferiert. Auf der verzweifelten Suche nach Geldquellen war der zyprische Finanzminister Michalis Sarris bereits am Dienstag nach Moskau geflogen.apa/afp/dpa