„Damit ist das Ende der Fahnenstange erreicht“, stellte der Landeshauptmann am Dienstagabend vor den Gewerkschaften klar. Dort ist die Reaktion verhalten. „Es ist Mehr, aber nicht so viel wie erwartet“, sagt Ulli Bauhofer (CGIL/AGB). <BR /><BR /> Seit 4. Februar sind die Verhandlungen um Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst unterbrochen. Ein Angebot von plus 10 Prozent hatten die Gewerkschaften abgelehnt und den Tisch verlassen. Am Dienstagabend hat Landeshauptmann Kompatscher zu einem Treffen geladen – und er kam nicht mit leeren Händen.<h3> 825 Millionen Euro: „Das ist das Ende der Fahnenstange“</h3> Hatte das Land bisher für den Vertragszeitraum 2025/28 600 Millionen Euro für den neuen bereichsübergreifenden Vertrag (BÜKV) zugesagt, so werden es nun 675 Millionen Euro. „Weitere 150 Millionen Euro müssen wir aufbringen, um Gemeinden, Bezirksgemeinschaften und Altersheime abzudecken“, so Kompatscher. Unterm Strich koste der Abschluss des Vertrags 2022/24 mit einer letzten Einmal-Zahlung und der neue Vertrag damit enorme 825 Millionen Euro. „Damit ist das Ende der Fahnenstange erreicht, denn selbst diese Summe geht nur, wenn wir die Soending Review mit den Sozialpartnern einleiten, die Wirtschaft gut läuft und strikte Haushaltsdisziplin herrscht“, so Kompatscher.<BR /><BR /> Und der Landeshauptmann mit Landesrätin Magdalena Amhof stellte eine Bedingung: Durchschnittlich entspreche das Angebot des Landes guten 11 Prozent mehr Lohn. „Wir wollen aber, dass die unteren Einkommen bis zur 5. Funktionsebene stärker berücksichtigt werden, sonst klafft die Schere immer weiter auseinander“, sagt Kompatscher. Eben diese unteren Einkommen kämen auf rund 14 Prozent mehr Lohn. Im Umkehrschluss erhalten mittlere und höhere Einkommen von denn Lehrern (8. Funktionsebene) bis zu den sanitären Leitern erhalten bei diesem Rechenmodell abgestuft immer geringere Lohnerhöhungen. <h3> Fixpreis-Abo für die Öffis gibt es obendrauf</h3>Und wo bleibt das Fixpreis-Abo für die Öffis um 250 Euro, das im Jänner schon am Tisch lag? „Das gibt es obendrauf. Und zwar nicht aus diesen Geldern, sondern separat finanziert vom Land, weil wir es gut für die Umwelt ist und den Verkehr verringert“, so Kompatscher. Zudem wolle man die privaten Arbeitgeber dazu bringen, dem Beispiel zu folgen und ihren Mitarbeitern ebenfalls ein Öffis-Jahresabo zu zahlen. „Jeder Arbeitergeber kann es steuerlich absetzen“, erinnert der Landeshauptmann.<BR /><BR />Die Reaktion der Gewerkschaften, die bisher auf 14,6 Prozent mehr Lohn gepocht hatten, ist verhalten, aber nicht komplett ablehnend. „Das Land hat mehr Geld zugesagt, aber nicht so viel, wie wir erwartet hatten“, sagen Ulli Bauhofer (CGIL) und Karin Wellenzohn (ASGB). <BR /><BR />Nun gelte es, Berechnungen anzustellen und Kompatschers Angebot in seiner vollen Bandbreite abzuwägen. Dazu wollen sich die Gewerkschaften heute treffen. In den nächsten Tagen erwartet sich das Land eine Antwort.