Die Journalistin Susanne Barta, die auch als Moderatorin und Coach arbeitet, ist, laut ihrer Website, seit 2013 im ?pers?nlichen Strategieteam? des SVP-Landeshauptmannkandidaten Arno Kompatscher t?tig. ?Zun?chst f?r die Basiswahl im April, dann f?r die Landtagswahl am 27.Oktober 2013.?Den Vorwurf des Kalk?ls, der Berechnung weist Susanne Barta im STOL-Interview jedoch weit von sich.In ihren Einstellungen ist die 46-J?hrige gefestigt, ihre Worte w?hlt sie geschickt und mit sehr viel Bedacht. Barta wei?, worauf sie sich einl?sst, l?sst sich nicht mehr entlocken, als sie preisgeben will.?Die Bezeichnung ?Strategieteam? ist eigentlich nicht richtig?, meint die geb?rtige Innsbruckerin gleich zu Beginn des Gespr?chs.?Arno Kompatscher ist ein sehr intelligenter, selbstst?ndig denkender Mann. Wir sind beratend t?tig. Ich finde die Bezeichnung ,pers?nliches Team? weit besser. Das muss ich auf der Website ausbessern*.?S?dtirol Online: Frau Barta, seit Anfang des Jahres arbeiten Sie im Strategieteam rund um Arno Kompatscher mit. Was genau ist ein Strategieteam?Susanne Barta: Um Kompatscher gibt es ein pers?nliches Team, das sich kurz vor der Basiswahl im April 2013 zusammengefunden hat. Nun wurde die Zusammenarbeit f?r den Landtagswahlkampf verl?ngert.STOL: Wie sieht diese Arbeitsgruppe aus?Barta: Insgesamt umfasst sie sechs Personen: Martin Ausserdorfer, Arno Parmeggiani , Viktor Matic, Elisabeth Augustin, Patrick Bergmeister und mich. Das Team setzt sich aus sehr unterschiedlichen Leuten zusammen, die jedoch eines gemeinsam haben: Es sind keine Schmeichler. Wir alle sind es gewohnt, mit unserem eigenen Kopf zu denken, sind kritisch. Daher wird auch viel diskutiert, Kompatscher h?rt zu und nimmt sich jener Vorschl?ge an, die ihm passend erscheinen. Das sch?tze ich pers?nlich sehr, auch deshalb habe ich mich dazu entschlossen, Kompatscher zu unterst?tzen.STOL: Was ist Sinn, Zweck und Ziel des Strategieteams?Barta: Es geht darum, bestimmte Aufgaben f?r Arno Kompatscher zu ?bernehmen. Es h?uft sich derzeit so viel an, ein Mensch allein kann das niemals bew?ltigen. Unser Aufgabenbereich ist vielf?ltig: Wir arbeiten an seiner Website, betreuen seine Facebook-Seite, bereiten Texte auf, verfassen Newsletter, machen Videos. Allerdings: immer in inhaltlicher Absprache mit Kompatscher.STOL: K?nnen Sie dieses Wechselspiel etwas genauer beschreiben?Barta: Kompatscher ist inhaltlich sehr autonom. Aussagen, er sei ferngesteuert, sind aus der Luft gegriffen. Auf der anderen Seite ist es aber auch klar, dass vieles f?r ihn aufbereitet werden muss. Wir haben zudem ein Auge auf Ver?ffentlichungen. Doch im Allgemeinen ist Kompatscher sehr eigenst?ndig, wei? genau, was er m?chte ? in jeder Hinsicht. Und wir geben Feedback zu Reden und Auftritten.STOL: Inwiefern geben Sie auch zu nonverbaler Kommunikation R?ckmeldungen?Barta: Kommunikation besteht immer aus dem Inhalt und der Art und Weise, wie etwas kommuniziert wird. Beides ist sehr wichtig. Wobei es am Ende immer um Authentizit?t geht. Man sieht sehr genau, wenn Leute mit Trainern arbeiten, die ihnen nicht gut tun. Man merkt, wenn Personen etwas dar?bergest?lpt wird, das sie nicht sind. Wir arbeiten daher kaum an dieser Komponente.STOL: Kritiker werfen Kompatscher vor, sich manchmal oberlehrerhaft zu pr?sentieren.Barta: Das empfinde ich nicht so. Ich sehe ihn als intelligente, integre Person, mit Weitblick und Sachkenntnis. Jemand, der Themen mit der n?tigen Ernsthaftigkeit angeht.STOL: Trotzdem meinen Oppositionelle ? vor kurzem in der Person des freiheitlichen Spitzenkandidaten Pius Leitner ? Kompatscher beziehe zu kritischen Themen nicht Stellung.Barta: Kompatscher ist in den Medien sehr pr?sent und bezieht zu all jenen Themen Stellung, die ihm wichtig erscheinen.STOL: Schreibt Kompatscher seine Reden selbst?Barta: Kompatscher schreibt viel selbst, Interviews gibt er vollkommen autonom. Manches wird f?r ihn aufbereitet, doch er schaut sich jeden Text an. Alle inhaltlich relevanten Schriftst?cke werden von ihm autorisiert.STOL: L?uft das umgekehrt genauso? Wirft das Team auch ein Auge auf Kompatschers Texte, Reden, Facebook-Eintr?ge und gibt Tipps?Barta: Wie gesagt, Feedback gibt?s schon. Und das ist manchmal durchaus kritisch.STOL: Im M?rz, im Vorfeld der Basiswahl, kam es zu einem Konflikt mit SVP-Obmann Richard Theiner. Ein Facebook-Kommentar Kompatschers spielte dabei eine zentrale Rolle. Haben Sie auch diesen Kommentar vorher gelesen?Barta: Nein.STOL: Eine weitere Kommunikation in Form eines Fotos hat letzthin f?r Aufmerksamkeit gesorgt: Arno Kompatscher und SVP-Obmann Richard Theiner Arm in Arm beim Sonnenaufgang auf der Cir-Spitze.Barta: Die Bergtour war ausgemacht, das Foto ist spontan entstanden, soweit ich wei?.STOL: H?tten Sie Kompatscher vom Foto abgeraten?Barta: Kompatscher entwickelt seine Positionen selbst. Da gibt es keine Einfl?sterer. Die Bezeichnung ?Strategieteam? ist daher wie gesagt eigentlich nicht richtig.STOL: Als Journalistin sind Sie im Team Kompatscher haupts?chlich f?r die Textaufbereitung zust?ndig. Sind Sie der Meinung, dass Ihr Image als unabh?ngige Berichterstatterin Schaden nehmen k?nnte, wenn Sie sich eindeutig in den Dienst eines Politikers stellen?Barta: Ich lebe nun seit 18 Jahren in S?dtirol. Mir liegt dieses Land sehr am Herzen. Doch bin ich weder SVP-Parteimitglied, noch w?hle ich hier, weil ich ?sterreichische Staatsb?rgerin bin. Arno Kompatscher ist, in meinen Augen, ein Gl?cksfall f?r dieses Land. Seine politischen Positionen kann ich grunds?tzlich teilen. Somit werde ich versuchen, an dieser Weichenstellung f?r die Zukunft mitzuarbeiten ? soweit es mir m?glich ist und auf der Basis meiner pers?nlichen ?berzeugung. Ich bin freie Journalistin und auf meine Unabh?ngigkeit lege ich auch gro?en Wert. Ich w?rde mich niemals f?r jemanden engagieren, dessen Grunds?tze ich nicht teile. Doch wenn ich von etwas ?berzeugt bin, stehe ich auch mit meinem Namen daf?r.STOL: Wie kam es zum ersten Kontakt mit Kompatscher?Barta: Ich habe ihn vor einigen Jahren auf einer kulturellen Veranstaltung erlebt, die ich selbst moderiert habe. Er ist mir damals sehr positiv aufgefallen, seine Worte waren fern jeglichen Polit-Jargons und von Substanz. So habe ich ihn noch ein paar Mal erlebt. ?ber seine Kandidatur habe ich mich sehr gefreut. Ich wollte ihn unterst?tzen ? und aus einem Treffen wurde schlie?lich eine Zusammenarbeit.STOL: Wie lange dauert diese an? Gibt es f?r die Zeit nach der Landtagswahl schon Pl?ne, die Zusammenarbeit fortzusetzen?Barta: Nein, da liegt nichts Konkretes vor.STOL: Ist der Sprung in die Politik auch f?r Sie eine Alternative?Barta: Das ist f?r mich kein Thema.Interview: Petra Gasslitter____________________________________________________________________________________* Die Bezeichnung wurde am 13. September 2013, dem Tag des Interviews, ge?ndert: Das Kompatscher-Team wird nun auf Susanne Bartas Website als ?pers?nliches Wahlkampfteam? angef?hrt.