Während sich der Kammerabgeordnete Karl Zeller vor den Parlamentswahlen im Frühjahr 2013 für eine Öffnung zum PD in Rom ausspricht, bezeichnet SVP-Senatorin Helga Thaler Außerhofer diese Forderung als „Bankrotterklärung“ und erntete dafür Kritik. Es sei falsch, sich vor den Wahlen einer nationalen Partei zu unterwerfen, so die Senatorin.Ihr römischer SVP- Kollege in der Abgeordnetenkammer sieht das anders und fordert von der SVP Verhandlungen mit PD-Chef Pier Luigi Bersani, der gestärkt aus den parteiinternen Vorwahlen am Sonntag hervorging.Zwei konträre Ansichten innerhalb der Sammelpartei, die am Mittwoch nach Aussagen Zellers in einem offenen Schlagabtausch mündeten.Zeller: „Jetzt werden die Karten neu gemischt“Zeller hatte die SVP-Senatorin öffenltich kritisiert. Bevor man eine Bewertung abgebe, sollte man das Ergebnis der Verhandlung kennen, so Zeller.A priori zu sagen, man solle mit niemanden verhandeln, sei eine falsche Politik. Das hieße, dass sich die SVP jetzt, wo die Karten neu gemischt würden, von vornherein aus dem Spiel nehme. Wer nichts für die Autonomie mache, brauche sich auch nicht zu wundern, wenn die Autonomie scheibchenweise den Bach runterginge, betonte Zeller in einem Interview.Nur wenige Stunden später nahm Thaler Ausserhofer zu dieser Aussage Zellers Stellung und betonte: „Zusammenarbeit ja – Unterwürfigkeit nein“. In einer Presseaussendung zerpflückte sie anschließend die Aussagen ihres Kollegen in der Abgeordnetenkammer„Gegen Unterwürfigkeit und gegen voreilige Anbindung“„Ich lasse es nicht zu, dass meine Aussagen für eigene Zwecke instrumentalisiert und verdreht werden“, betonte Thaler Außer Zeller in einer Aussendung.„Ich habe immer ganz klar gesagt, dass ich natürlich für Gespräche, für Verhandlungen und für die Zusammenarbeit mit allen autonomiefreundlichen Parteien in Rom bin“, so Außerhofer.Sie sei jedoch gegen „Unterwürfigkeit und gegen eine voreilige Anbindung an eine nationale italienische Partei, und zwar unabhängig vom politischen Couleur.Sich „nicht a priori anbinden“ wollen, heiße nicht „nicht reden“ wollen, betonte Thaler Außerhofer. Um diesen grundlegenden Unterschied zu erkennen, brauche man nicht Politiker zu sein.„SVP muss ihre Glaubwürdigkeit bewahren“„Mir geht es ausschließlich darum, dass die SVP ihre Glaubwürdigkeit, ihre Visionen, ihre autonome Minderheitenpolitik und ihren Charakter als Sammelpartei, die alle Südtiroler vertritt, bewahrt, damit sie sich auch in Zukunft von den italienischen nationalen Parteien unterscheiden kann“, so die SVP-Senatorin, die von ihrem SVP-Kollegen wissen will, was an dieser ihren politischen Linie falsch sei.„Ich möchte weiters klarstellen, dass ich keine Bewertung a priori abgegeben habe – das liegt mir völlig fern -, auch weil ich noch an keinen Verhandlungen für unsere Partei teilgenommen habe. Vielleicht hat mein Kollege Karl Zeller bereits Verhandlungen geführt und weiß mehr, ansonsten verstehe ich nicht, wie er solche Aussagen machen kann“, so Thaler Außerhofer abschließend.stol