In einer Podiumsdiskussion beleuchteten SVP-Obmann Richard Theiner, der Österreichische Staatssekretär für Integration Sebastian Kurz, der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Martin Neumeyer sowie der Integrationskoordinator des Landes Tirol Johann Gstir die „Einwanderung als globale Herausforderung“ und schilderten ihre Erfahrungswerte.Landesregierung will Herausforderungen angehenSVP-Obmann Richard Theiner berichtete als Soziallandesrat von einem „nicht zu unterschätzenden Konfliktpotenzial“. Die Landesregierung sei gewillt, die Herausforderung der Einwanderung und Integration umfassend anzugehen. In diesbezügliche Maßnahmen müssten auch genügend öffentliche Mittel investiert werden. Aufgabe der Politik sei es, Ängste aus dem Thema herauszunehmen, Schwierigkeiten aufzuzeigen und konstruktive Lösungsvorschläge zu bieten. Theiner bezeichnete das Integrationsgesetz, das im Herbst vom Landtag behandelt werden soll, als „das wichtigste Gesetz dieser Legislatur“. Die Südtiroler Volkspartei werde daran gemessen, wie sie die große Herausforderung der Integration angeht und halte an ihrem Standpunkt „fordern und fördern“ fest.„Die Zuwanderung ist der Preis für den Wohlstand“Martin Neumeyer, der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, erklärte, dass sich Deutschland der Herausforderung der Einwanderung seit 50 Jahren stelle. Allerdins wurde „das Thema lange Zeit nicht ausreichend ernst genommen“, so Neumeyer. „Die Zuwanderung ist der Preis für den Wohlstand.“ Aufgrund sinkender Geburtenraten brauche es eine gezielte Zuwanderung, um den Wohlstand aufrecht halten zu können. Auch sei der Fachkräftemangel ein großes Thema. Neumeyer betonte, dass es darum gehe, Menschen zu integrieren, nicht Nationen oder Religionen.Integration gelingt vor OrtAuf die emotional geführte Diskussion in Österreich ging Sebastian Kurz, Österreichischer Staatssekretär für Integration, ein. Das Zusammenleben verlaufe nicht immer konfliktfrei. Kurz unterstrich in der Diskussion, dass Integration vor Ort stattfinde und funktionieren müsse. Dabei würden Spracherwerb und Bildung eine fundamentale Rolle spielen. Johann Gstir, Integrationskoordinator des Landes Tirol, erklärte, dass die Zuwanderung vor allem ein regionales Thema sei. „Wenn auch die Rahmenbedingungen auf nationaler Ebene gesteckt werden, so liegen die großen Herausforderungen auf lokaler Ebene“, unterstrich Gstir. Ein Großteil der Integration passiere ohne Zutun und werde nicht bewusst wahrgenommen. Durch eine einseitige öffentliche Diskussion würden jedoch oft unbegründet Ängste geschürt. „Völkerwanderungen gibt es, seit es Menschen gibt“, sagte Gstir.