Elisabeth Lardschneider war gemeinsam mit 6 weiteren jungen Südtirolern in der bei Kletterern und Abenteurern beliebten Region Ladakh im Nordwesten Indiens unterwegs, um im entlegenen Zanskartal neue Routen zu erschließen.<BR /><BR />Die Gruppe hat kaum Handyempfang und war gestern Nachmittag noch am Berg, als sie per Whatsapp den Alpenverein in Südtirol um Hilfe bat. Der Leichnam von Elisabeth Lardschneider war da noch nicht geborgen.<h3> Unglück am Mittwochvormittag</h3>Familie und Freunde von Elisabeth Lardschneider, aber auch jene ihrer Begleiter erleben Stunden des Bangens und der Ungewissheit: Bisher weiß niemand, was im „Land der hohen Pässe“, wie die Region auch genannt wird, genau passiert ist; gestern Nachmittag war nicht einmal klar, wo sich die Gruppe genau befindet. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="922312_image" /></div> <BR /><BR />Die Nachricht vom Unglück erreichte die Familie von Elisabeth Lardschneider in St. Ulrich – die Eltern und 3 Geschwister – gestern Nachmittag: Bereits am Vormittag war die 20-Jährige 150 Meter abgestürzt. Jede Hilfe kam für sie zu spät.<h3> Im AVS verankert: Sport, Alpinklettern, Bergrettung</h3>Elisabeth Lardschneider war eine begeisterte Kletterin und hatte ihre Leidenschaft schon in jungen Jahren im Kletterverein Gröden entdeckt. Sie galt von Anfang an als außergewöhnliches Talent. Während ihrer Oberschulzeit in Meran, wo sie das Sozialwissenschaftliche Gymnasium mit Schwerpunkt Sport besuchte, knüpfte sie auch Kontakte zu den Meraner Kletterern und trainierte mit ihnen.<BR /><BR />Ihr Können führte sie in den AVS-Landeskader und sogar in die italienische Jugendnationalmannschaft der Kletterer. Doch nicht nur Wettkämpfen widmete sie sich, sondern auch einer alpinistischen Karriere. „Sie liebte es, in den Bergen ihrer Heimat Gröden unterwegs zu sein und meisterte schwierigste Routen, was sie in der weiblichen Kletterszene Südtirols einzigartig machte“, erinnert sich eine Wegbegleiterin. „Elisabeth lebte für das Klettern, es war ihre größte Leidenschaft.“<BR /><BR />Lardschneider war seit 2022 Anwärterin der Bergrettungsgilde Catores und gehörte der Grupa Alpinisc Gherdëina an – „Elisabeth war Kletterin, es lag ihr im Blut“, sagt die Freundin.<BR /><BR />Nach ihrer Matura war sie nach Gröden zurückgekehrt, ging dort ganz im Klettern auf und arbeitete auch in der Kletterhalle Brixen. Beim Alpenverein engagierte sie sich im Projekt Junge Alpinisten, das aufstrebende Klettertalente fördert. „Die Klettercommunity in Südtirol ist eng. Man schließt Freundschaften, teilt die gemeinsame Leidenschaft. Das war auch bei Elisabeth so“, sagt eine Kletterfreundin.<h3> Schon im vergangenen Sommer auf Expedition im Osten</h3>Für einen beruflichen Weg hatte sie sich noch nicht endgültig entschieden, sie spielte aber wohl mit dem Gedanken, Bergführerin zu werden. Sie liebte das Reisen und war im vergangenen Jahr bereits auf einer Expedition unterwegs gewesen: Im Sommer 2022 reiste sie mit 4 Freunden nach Kirgistan, ins Karavshin-Gebiet. Dort versuchten sie sich an der gewaltigen Westwand des Pik Odessa.<BR /><BR />Die Expedition nach Indien plante sie wieder mit Freunden, von überall in Südtirol: Gemeinsam wollten sie neue Routen in dem bei Kletterern bekannten und berühmten Gebiet erschließen. Dies ist nun in einem Unglück geendet. <BR /><BR />Die Retter rechnen mit bürokratischen und organisatorischen Hürden, die für private Expeditionen größer sind als für solche, die über Verbände organisiert werden. Genaues wird sich dazu aber wohl erst im Laufe des heutigen Tages zeigen.<h3> Schock und Trauer in Südtirol sind groß</h3>Die traurige Nachricht von ihrem Tod verbreitete sich gestern schnell in Gröden und in der Südtiroler Kletterwelt. Elisabeth Lardschneider wird als außergewöhnliches Talent und leidenschaftliche Kletterin in Erinnerung bleiben, die ihre Träume in den Bergen lebte. <BR /><BR />Ihr plötzlicher Tod hinterlässt eine schmerzliche Lücke, die nicht nur in der Familie, sondern in der gesamten Kletterszene Südtirols berührt und betrauert wird. <BR /><BR />„Ich bin ohne Worte“, sagte gestern der sichtlich betroffene Bürgermeister Tobia Moroder: „Das ist unglaublich tragisch“. Er kennt die Eltern sehr gut; „sie sind eng in die Dorfgemeinschaft eingebunden, wie man es sich nur wünschen kann“, sagt Moroder. „Es ist unglaublich traurig. Die Bestürzung im ganzen Dorf ist riesengroß. Im Namen der Gemeinschaft möchte ich der Familie mein tief empfundenes Beileid ausdrücken“, sagt Moroder.<BR /><BR /> <a href="https://trauer.bz/traueranzeige/elisabeth-lardschneider-27-07-2023" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Auf trauer.bz können Sie den Angehörigen kondolieren und eine Kerze für Elisabeth Lardschneider anzünden.</a><BR /><BR /><b>Nutzen Sie auch das Sommer-Digitalangebot des Tagblatts „Dolomiten“ und der „Zett“ für nur 3,30 Euro im Monat. <a href="https://www.stol.it/artikel/panorama/multimedia/mit-dolomiten-und-zett-den-sommer-geniessen-330-euro-fuer-3-monate" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Klicken Sie hier für das Angebot.</a></b>