Donald Trump ist wieder Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Der 78-Jährige legte am Montag in Washington den Amtseid ab. Die Zeremonie fand in der Kuppelhalle des Kapitols statt. Ursprünglich sollte der Republikaner wie bei Amtseinführungen eigentlich üblich unter freiem Himmel auf den Stufen vor dem Kongressgebäude vereidigt werden. Doch wegen eisiger Kälte in der US-Hauptstadt wurde die Veranstaltung kurzfristig in die Rotunde verlegt.<BR /><BR />Es ist Trumps zweite Amtszeit nach 2017 bis Anfang 2021. Die Feierlichkeiten zur „Inauguration“ werden noch bis in den tiefen Abend dauern. In Washington sind zahlreiche Bälle, Empfänge und Partys von Trump-Anhängern geplant, die teils schon vor Tagen scharenweise aus allen Landesteilen in die Hauptstadt strömten. Doch Trump will an seinem ersten Tag als 47. US-Präsident nicht nur feiern, sondern gleich auch eine Flut von Dekreten unterzeichnen, um erste Maßnahmen auf den Weg zu bringen.<BR /><BR />Viele davon dürften sich gegen Einwanderer richten, die illegal im Land sind, sowie gegen Diversitätsprogramme. Auch ein Schwenk in der Energiepolitik steht im Raum, womöglich samt Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. Zusätzliche Handelszölle wird Trump Insidern zufolge allerdings an seinem ersten Arbeitstag nicht verhängen.<BR /><BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-68228514_gallery" /><h3>Trump will Staatsbürgerschaft durch Geburt abschaffen</h3>Der neue US-Präsident Donald Trump will das Staatsbürgerschaftsrecht einschränken. Demnach sollen in den USA geborene Kinder, deren Eltern keinen legalen Einwanderungsstatus haben, das Geburtsrecht auf die Staatsbürgerschaft nicht mehr automatisch bekommen, wie ein Vertreter der neuen US-Regierung sagte.<BR /><BR />„Die Regierung wird Kindern illegaler Einwanderer, die in den Vereinigten Staaten geboren wurden, kein automatisches Geburtsrecht auf die Staatsbürgerschaft anerkennen.“<BR /><BR />„Wir werden auch die Überprüfung und Kontrolle illegaler Einwanderer verbessern.“ Bisher erhalten in den USA Geborene automatisch die Staatsbürgerschaft.<h3>Weitreichende Einschränkungen von Transgender-Rechten</h3>Außerdem sollen weitreichende Einschränkungen mit Blick auf Transgender-Rechte durchgesetzt werden. Der Politik der Vereinigten Staaten werde fortan die Annahme zugrunde liegen, dass es nur zwei Geschlechter gebe, also männlich und weiblich, erklärte eine künftige Regierungsbeamtin.<BR /><BR />Die Beamtin begründete die geplante Verordnung mit den „biologischen Bedürfnissen von Frauen, insbesondere im Hinblick auf Privatsphäre“. Weiblich sei dabei definiert als „eine Person, die von der Empfängnis an dem Geschlecht angehört, das die Eizelle hervorbringt“.<BR /><BR />US-Präsidenten können mit Hilfe sogenannter Executive Orders ohne Zustimmung des Kongresses politische Prioritäten in die Tat umsetzen. Sie können aber auch leichter als Gesetze vor Gericht angefochten werden. Trump wird noch am Montag für seine zweite Amtszeit vereidigt.<BR /><BR />Die bisherige „Aufweichung der Begriffe und Richtlinien rund um Geschlecht“ habe nicht nur Frauen geschadet, sondern auch die „Glaubwürdigkeit des amerikanischen Systems“ untergraben, sagte die Beamtin weiter. Sie sprach von „Gender-Ideologie-Extremismus“.<BR /><BR />Offizielle Dokumente wie Pässe und Visa sollten deshalb künftig wieder das „korrekte biologische Geschlecht“ ausweisen. Besondere Aufmerksamkeit gelte außerdem Einrichtungen wie „Gefängnissen, Migrantenzentren und Frauenhäusern, (...) um Frauen ihre Würde zu bewahren“.<BR /><BR />Trump hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, politische Maßnahmen gegen die Rechte von Transgender-Personen in den USA zu ergreifen. Er sprach dabei von „Transgender-Irrsinn“, „sexueller Verstümmelung“ von Minderjährigen und äußerte sich mehrfach abfällig über Betroffene. Besonders die Teilnahme von Transfrauen an Sportveranstaltungen machte der Republikaner zu einem Wahlkampfthema.<BR /><BR />Transmenschen oder Transgender sind Personen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, nicht zugehörig fühlen. Trumps Äußerungen sind Teil einer breiteren gesellschaftlichen Debatte in den USA, in der konservative Kreise verstärkt Maßnahmen gegen die Rechte von LGBTQ-Personen fordern. Auch Tech-Milliardär Elon Musk, einer von Trumps engsten Vertrauten, hat sich kritisch gegenüber geschlechtsangleichenden Behandlungen für Jugendliche geäußert. Seine Tochter Vivian Jenna Wilson, die seit 2020 offen als Transfrau lebt, hat ihn öffentlich für seine Haltung kritisiert.<h3> Trump will Golf von Mexiko und Berg umbenennen</h3>Donald Trump will kurz nach seiner Vereidigung als US-Präsident den Golf von Mexiko umbenennen. Trump werde zudem die Umbenennung von Nordamerikas höchsten Berg Denali anordnen, schrieb seine Sprecherin Karoline Leavitt auf der Plattform X. Sie verlinkte einen Artikel der „New York Post“ mit Details: Demnach soll der Golf von Mexiko künftig „Golf von Amerika“ und der Mount Denali wieder Mount McKinley heißen.<BR /><BR />Der Berg wurde unter Trumps Vorgänger, dem Demokraten Barack Obama, auf Wunsch des US-Staates Alaska nach jahrelangem Streit offiziell umbenannt. Die Namensänderung war ein Zeichen kultureller Sensibilität gegenüber der indigenen Bevölkerung Alaskas, für die der Berg seit Jahrhunderten eine besondere Bedeutung hat.<BR /><BR />Anfang des Monats hatte Trump zudem gesagt, er findet, der Golf von Mexiko solle künftig „Golf von Amerika“ heißen. Der Name des Meeresbusens an der Südküste der USA ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. Das Gewässer grenzt nicht nur an die US-Staaten Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama und Florida, sondern auch an Mexiko und Kuba. Es ist unklar, ob er darüber mit den beiden Staaten verhandelt hat. Wenn nicht, dürfte das diplomatisches Ringen nach sich ziehen.