Die Ministerpräsidenten Tschechiens und der Slowakei haben genau 20 Jahre nach der Teilung des gemeinsamen Staates eine positive Bilanz gezogen. Die Trennung sei unausweichlich gewesen, sagte der slowakische Regierungschef Robert Fico am Dienstag in einer Diskussionssendung des tschechischen Fernsehens. Sein Prager Amtskollege Petr Necas nannte den damaligen Schritt richtig: „Die sehr gute Entwicklung beider Länder und ihrer gegenseitigen Beziehungen hat das bestätigt.“Tschechien und die Slowakei entstanden offiziell am 1. Januar 1993 als Nachfolgestaaten der Tschechoslowakei. Fico und Necas kündigten anlässlich ihres Treffens in Brünn (Brno) eine engere Zusammenarbeit der Staatsbahnen vor allem im umkämpften Güterverkehr an. Zudem stellten sie Pläne für eine gemeinsame militärische Luftraumüberwachung in Aussicht. Die Zusammenlegung einzelner Botschaften ist bereits seit längerem im Gespräch.Tschechiens Präsident Vaclav Klaus verkündete zum 20. Jahrestag der Staatsgründung eine Amnestie. Alle Gefangenen kommen frei, die eine Haftstrafe von nicht mehr als einem Jahr absitzen. Grund zur Freude haben auch ältere Verurteilte über 75 Jahren, wenn sie eine Strafe von 10 Jahren oder weniger verbüßen. Es ist die erste Amnestie von Präsident Klaus, dessen Amtszeit im März nach zehn Jahren endet. In den überfüllten Haftanstalten des EU-Landes sitzen nach Behördenangaben fast 23.000 Insassen.dpa