Damit mehr Urlauber Öffis nutzen und sich in Museen über Südtirol informieren, will das Land eine einheitliche, flächendeckende, über Nächtigungen bezahlte Gästekarte einführen. Am gestrigen Dienstag wurde das Projekt vorgestellt <a href="https://www.stol.it/artikel/kultur/basis-fuer-einheitliche-gaestekarte-fuer-mobilitaet-und-museen-geschaffen" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">(Hier lesen Sie mehr dazu).</a><BR /><BR /><embed id="dtext86-56439392_quote" /><BR /><BR /><BR />Er sei fassungslos, sagt Tschenett im Gespräch mit STOL. Während immer mehr Bürger von Existenzängsten geplagt werden, da sie nicht wüssten, wie sie auf Dauer den hohen Strompreis und die steigenden Lebensmittel zahlen sollen, führt die Landesregierung eine gratis Gästekarten für die Touristen ein. „Und die Einheimischen müssen für die öffentlichen Verkehrsmittel und die Museen den vollen Preis bezahlen“, so Tschenett. „Das ist eine riesen Watschn für die Einheimischen.“<BR /><BR /><i>Was sagen Sie? Stimmen Sie ab:</i><BR /><BR /> <div class="embed-box"><div data-pinpoll-id="216986" data-mode="poll"></div></div> <BR /><BR />„Die Politik in Südtirol“, so Tschenett, „hat noch immer den Ernst der Lage nicht verstanden und welche großen Probleme die Bürger derzeit haben. Und wo bleiben die Arbeitnehmer in der SVP?“, fragt sich der Gewerkschafter.<BR /><BR /><embed id="dtext86-56439384_quote" /><BR /><BR /><BR />Die Begründung der Landesregierung, wie diese Gästekarte finanziert werden soll, bezeichnet Tschenett als „naiv“: „Die Kosten für die einheitliche Gästekarte für Mobilität, Museen und die Einführung touristischer Linien sollen über die Nächtigungsbetriebe pro Nächtigung abgerechnet werden.“ Man müsse kein Mathematikgenie sein, um auszurechnen, dass damit keinesfalls kostendeckend gearbeitet werden kann, so der Gewerkschafter. <BR /><BR />„Auch wenn der Beherbergungsbetrieb einige Euro pro Gast bezahlt, sind die anfallenden Kosten keineswegs gedeckt und müssen vom Steuerzahler – der den vollen Preis für Museumsbesuche zahlen muss – kompensiert werden.“ Das sei „eine grobe Diskriminierung der einheimischen Bevölkerung“. <BR /><BR /><embed id="dtext86-56439391_quote" /><BR /><BR />Es sei unverantwortlich, den Bürgern unvorhersehbare Kosten aufzuhalsen, während auf der anderen Seite mit der Argumentation, dies gebe der Landeshaushalt nicht her, jeder Euro zweimal umgedreht wird. „Dieses Projekt muss daher umgehend zurückgenommen werden“, fordert Tschenett. <BR /><BR />Zudem, so der ASGB-Vorsitzende, sei die Argumentation von Land und Tourismusorganisationen, der „Südtirol Guest Pass“, wie die einheitliche Gästekarte genannt wird, würde dazu dienen, den Verkehr einzudämmen, nicht plausibel. <BR /><BR />„Es ist nämlich Fakt, dass im öffentlichen Nahverkehr bereits heute nicht genügend Fahrer zur Verfügung stehen, um die Dienste flächendeckend ohne Ausfälle zu garantieren. Die geplante Einführung touristischer Linien ist eine Augenauswischerei, die objektiv betrachtet gut klingt, in der Realität aber unter den aktuellen Bedingungen nicht umsetzbar ist.“ <BR />