Aufgrund der herrschenden Spannungen und angesichts der Bedeutung dieses Wahlgangs für das 80-Millionen-Einwohner-Land am Bosporus hat der Europarat beschlossen, eigene Mitglieder zur Wahlbeobachtung zu schicken. Unter anderem den Südtiroler Parlamentarier Florian Kronbichler, der von der Sozialistischen Fraktion vorgeschlagen wurde.Die Europarat-Delegation wird in Ankara Vertreter aller wahlwerbenden Parteien sowie von Nicht-Regierungsorganisationen und Bürgerrechts-Bewegungen anhören. „Das Referendum direkt werde ich am Ostersonntag in Istanbul verfolgen. Die Metropole ist mir auf meinen Wunsch als Beobachtungsort zugeteilt worden“, schreibt Kronbichler am Sonntag.Und findet deutliche Worte für die geplante Verfassungsreform: „Mit ihr will Staatspräsident Erdogan die Machtfülle, die er sich mit der Niederschlagung des seltsamen Staatsstreichs vom vergangenen Sommer bereits genommen hat, auf verfassungsrechtliche Grundlage stellen und weiter ausbauen.“Die Türkei drohe, so der Parlamentarier, zu einem autokratischen Staat zu werden. Ihre Aufnahme in ein demokratisches Europa, bis vor wenigen Jahren noch ein konkretes Ziel sowohl der EU als auch der Türkei, sei in weite Ferne gerückt.stol