Nach Straßenschlachten in Tunis hat Tunesien in Teilen des Landes eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Diese gelte bis auf weiteres in der Zeit zwischen 21.00 und 5.00 Uhr, teilte das Auswärtige Amt in Berlin in seinem Reisehinweis für das nordafrikanische Land mit. Die Ausgangssperre gelte für den Großraum Tunis sowie die Bezirke Sousse, Monastir, Jendouba und Ben Guerdane. Vor allem die Regionen Sousse und Monastir sind auch bei Ausländern beliebte Urlaubsregionen. Premierminister Hamadi Djebali stellte am Mittwoch im Rundfunksender Chems FM eine baldige Aufhebung der Ausgangssperre in Aussicht.Am Mittwoch wurde bekannt, dass am Vortag nach Angaben des Krankenhauses in Sousse ein 22-Jähriger den schweren Schussverletzungen erlegen war, die er bei den Krawallen erlitten hatte.Am Dienstag war es in der Hauptstadt Tunis zu heftigen Straßenschlachten zwischen Islamisten und der Polizei gekommen. Auslöser der Krawalle war eine Kunstausstellung. Aus Sicht der tiefreligiösen Islamisten beleidigen die Bilder ihre Religion. Betroffen waren auch andere Stadtteile, in denen sich die Gewalt gegen staatliche Einrichtungen richtete.dpa