Der Beschuss der Hafenstadt ging auch in der Nacht auf Mittwoch weiter. Wie das ukrainische Militär mitteilte, griffen russische Truppen auch den Hafen der Stadt und das Stahlwerk Asowstal in Mariupol an. In dem weitläufigen Industriekomplex haben sich ukrainische Soldaten verschanzt. Auch die Großstadt Charkiw im Osten des Landes sei von russischer Artillerie beschossen worden, hieß es.
Nach Aussagen des Bürgermeisters von Mariupol, Wadym Bojtschenko, warten in seiner Stadt mehr als 100.000 Menschen darauf, dass sie die von russischen Truppen eingekesselte Hafenstadt verlassen können. Die Menschen hielten sich in Kellern und Schutzräumen auf, um dem Beschuss zu entgehen, sagte Vizebürgermeister Serhij Orlow am Dienstag den ARD-„Tagesthemen“. „Das ist kein Leben. Das ist Überleben“, sagte Orlow.
Für Mittwoch sieht die Ukraine jedenfalls keine Möglichkeit für Fluchtkorridore aus Mariupl oder aus den belagerten Städte im Donbass im Osten. Die Besatzungstruppen hätten die Waffenruhe gebrochen, teilt die stellvertretende Ministerpräsidentin, Iryna Wereschtschuk, auf Telegram mit. Sie hätten Busse für die Evakuierung blockiert. Die ukrainische Führung arbeite daran, so schnell wie möglich wieder Fluchtkorridore zu öffnen.
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