In strategisch wichtigen Gebieten machten sie den Regierungstruppen die Kontrolle über Straßenverbindungen, Flughäfen und Ölfördergebiete streitig, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der vom UN-Menschenrechtsrat berufenen Syrien-Kommission.Manche der regierungsfeindlichen Gruppen verfügten sogar über Raketen, mit denen Panzer und Flugzeuge bekämpft werden können. Einige Oppositionsmilizen kooperierten aber nicht mit der Freien Syrischen Armee (FSA), sondern stünden unter Kontrolle von Islamisten. Die Expertengruppe wird von dem brasilianischen Diplomaten Paulo Pinheiro geleitet. Ihr gehört auch die frühere UN-Chefanklägerin Carla del Ponte an. Der Bericht für den Zeitraum Ende September bis Mitte Dezember wurde in Brüssel vorgelegt.Syriens Regierungstruppen konzentrieren sich den Angaben zufolge inzwischen darauf, die Kontrolle über Großstädte wie Damaskus und Aleppo zu behalten. In vielen anderen Gebieten gingen sie verstärkt mit Bombenangriffen aus der Luft vor – dabei auch zielgerichtet gegen die Zivilbevölkerung. Kriegsverbrechen werden dem Bericht zufolge weiterhin von beiden Seiten begangen. So würden Aufständische willkürlich gefangene Soldaten exekutieren.Die syrische Opposition tut sich unterdessen schwer mit der Bildung einer Übergangsregierung, die ihren Sitz in den „befreiten Gebieten Syriens“ haben soll. Aus Kreisen der Regimegegner hieß es am Donnerstag, es fehle sowohl an Geld als auch an einer Einigung darüber, wer Regierungschef werden solle. Aus mehreren Provinzen meldeten die Regimegegner auch am Donnerstag Kämpfe. In der Hauptstadt Damaskus wurden Bewohner vom Lärm einer Explosion aus dem Schlaf gerissen.Die Website „All4Syria“ veröffentlichte indes einen offenen Brief des bekannten syrischen TV-Moderators Ahmed Fachuri. Er habe sich mithilfe von bewaffneten Revolutionären in die Türkei abgesetzt, schreibt er darin und legt zugleich dar, weshalb er dem Regime von Präsident Bashar al-Assad den Rücken gekehrt hat.apa/dpa