Das Gremium beschloss am Donnerstag die Einrichtung einer Flugverbotszone in dem nordafrikanischen Land, wo Rebellen nach wochenlangen Kämpfen inzwischen in die Defensive gedrängt wurden. Zum Schutz von Zivilisten dürften „alle notwendigen Maßnahmen“ ergriffen werden, hieß es in der Resolution. Damit ist de facto ein militärisches Eingreifen gemeint. Deutschland und Russland, China, Brasilien und Indien enthielten sich im 15-köpfigen Sicherheitsrat der Stimme. Für den Fall eines Angriffs ausländischer Truppen hatte Gaddafi mit Vergeltungsschlägen im Mittelmeerraum gedroht: Sowohl zivile als auch militärische Ziele im gesamten Luft- und Seeverkehr würden dort ins Visier genommen.Insgesamt votierten zehn Mitglieder des UN-Sicherheitsrates für die Resolution, für die sich vor allem Frankreich und die USA eingesetzt hatten. Aus französischen Regierungskreisen verlautete vor dem Beschluss, schon innerhalb von Stunden nach einer Verabschiedung könnte es zu einer Intervention kommen. Italien erklärte sich Regierungskreisen zufolge bereit, Militärstützpunkte zur Verfügung zu stellen. Die Basis Sigonella auf Sizilien ist einer der am nächsten an Libyen gelegenen Nato-Stützpunkte.Die Entscheidung des UN-Sicherheitsrates für ein Eingreifen löste in der ostlibyschen Rebellenhochburg Benghazi (Bengasi) Jubel aus. Im Fernsehsender Al-Jazeera war zu sehen, wie Gaddafi-Gegner aus Freude über die UN-Entscheidung Feuerwerkskörper zündeten und mit Gewehren in die Luft schossen. Gaddafi hat gedroht, Benghazi noch in der Nacht zum Freitag anzugreifen. Es werde beim Einmarsch keine Gnade geben, warnte er die Aufständischen.Ein französischer Diplomat sagte vor dem Beschluss, an einem Libyen-Einsatz könnten sich Frankreich, Großbritannien und die USA beteiligen. Zwei arabische Länder wären dem UN-Vertreter der Arabischen Liga zufolge bei der Einrichtung einer Flugverbotszone dabei – möglicherweise die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar.Luft-Angriffe sollen verhindert werdenMit der Resolution soll verhindert werden, dass Gaddafi-Truppen die Aufständischen auch aus der Luft bombardieren können. Eine ausländische Besatzungstruppe auf libyschem Territorium wurde ausdrücklich ausgeschlossen. Wirtschaftssanktionen gegen libysche Firmen wurden zudem verschärft.Ein Sprecher der libyschen Regierung hatte zuvor einen von den UN autorisierten Militäreinsatz in seinem Land als „illegal und unmoralisch“ bezeichnet. Es handle sich um eine bewaffnete Rebellion. „Jedes Land hätte so etwas bekämpft.“ Die internationale Gemeinschaft treffe ihre Entscheidung auf Basis von Medienberichten.Nach einem Aufstand gegen Gaddafi haben dessen Truppen in den vergangenen Tagen fast alle Öl-Anlagen zurückgewonnen und eine Reihe von Küstenstädten erobert. Auf Benghazi waren sie zuletzt bis auf etwa 100 Kilometer herangerückt.Der Ölpreis schoss nach der UN-Entscheidung in die Höhe. Ein Fass verteuerte sich im New Yorker Handel um mehr als zwei Dollar (1,43 Euro). apa/reuters