„La Stampa“:„Ja, das was uns Mario Monti im Senat gesagt hat, ist das, was wir seit Jahren von einem italienischen Regierungschef hören wollten. Und das weniger wegen der Themen, der Ziele und der Grundsätze, die Monti angesprochen hat. Denn vieles von dem, was wir in der Regierungserklärung gehört haben, konnten wir über zwölf Jahre hinweg von den Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und Romano Prodi vernehmen. (...) Das Neue liegt woanders – es ist das Gesamtbild und nicht das, was die Zutaten ausmacht. Monti hat uns einen Einblick in die Problem der italienischen Gesellschaft gegeben. Niemals zuvor hat ein Regierungschef die Prioritäten des Landes so präzise aufgezählt.“„Le Monde“ (Paris):„Die Aufgabe Mario Montis ist gewaltig. Wie seine Partner in der EU muss er in einer Notsituation und in einem wirtschaftlich denkbar schlechtem Klima Reformen durchsetzen. Es ist ein Beweis eines gewaltigen politischen Mutes, dass Monti diese Verantwortung auf sich nimmt. Dies kann man von den Schwergewichten der politischen Parteien in Italien nicht behaupten. Keiner der Parteiführer hat die Mitarbeit in der Regierung angenommen. Der frühere EU-Wettbewerbskommissar war gezwungen, eine Mannschaft von Technokraten um sich zu versammeln. Ganz Europa blickt jetzt auf Monti. Der Erfolg Italiens wird der gesamten Eurozone den Ausweg aus der Krise aufzeigen. Mario Monti, wir wünschen Dir viel Glück!“„El País“ (Madrid):„Monti steht vor einer immensen und undankbaren Aufgabe. Italien ist nicht das einzige Land in der Eurozone, das sich in einer kritischen Situation befindet. Aber es unterscheidet sich von den anderen Krisenstaaten durch seine Größe und die Zerrüttung seiner staatlichen Institutionen. Monti muss seinem Land große Opfer abverlangen, das nach der langen und finsteren Berlusconi-Herrschaft in Trümmern liegt. Man darf von ihm keine Wunder erwarten. Am Horizont lauert schon ein neues Drama: In Italien, Griechenland und anderen Staaten warten die Propheten des Populismus nur darauf, dass sie die Macht übernehmen können, weil die Technokraten die enormen Erwartungen nicht erfüllen können.“„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ):„Alle Minister sind – auch das unterscheidet sie von den meisten Mitgliedern der Regierung Berlusconi – weltgewandte Persönlichkeiten, die mehrere Sprachen sprechen. Nicht die persönliche Nähe zu Monti brachte sie in ihre Ressorts, sondern Prestige und Sachverstand. Freilich sind sie in dem Sinn Technokraten, dass sie nicht zu Parteien gehören oder von diesen entsandt wurden. Aber es war das Unvermögen der Parteien, Italien aus der Krise zu ziehen, das das Vakuum schuf, das Staatspräsident Giorgio Napolitano in der Krise zur Initiative zwang. (...) Das Kabinett 'nationaler Pflicht' kann nur dann, wie geplant, bis Ende 2013 regieren, wenn es das Vertrauen der meisten Wähler genießt. Das ist zur Zeit der Fall.“apa/dpa/afp