Da Rot-Gr?n einen Sieg bei der Bundestagswahl am Sonntag klar verfehlte, deutete einiges auf eine gro?e Koalition von CDU/CSU und SPD unter Merkels F?hrung hin. Die Union war aber auch von einer absoluten Mandate-Mehrheit nicht weit entfernt. Schwarz-Gr?n war theoretisch denkbar.F?r die erst vor wenigen Monaten gegr?ndete Alternative f?r Deutschland (AfD) war den Zahlen von ARD und ZDF zufolge der Sprung in den Bundestag m?glich ? sie lag bei bis zu 4,9 Prozent. Die FDP blieb mit dem schw?chsten Ergebnis ihrer Geschichte deutlich unter der F?nf-Prozent-H?rde und stand vor dem Rauswurf aus dem Parlament. Die Union schaffte ihr bestes Resultat seit der Einheits-Wahl 1990 ? erstmals konnte Merkel als Parteichefin das Ergebnis steigern.SPD, Gr?ne und Linke lagen nach den ersten Zahlen nur hauchd?nn vor der CDU/CSU ? ein Mandate-Patt, das eine lange Wahlnacht mit gro?er Spannung versprach. SPD und Gr?ne hatten ein Zusammengehen mit der Linken strikt abgelehnt. Die Union will nicht mit der AfD kooperieren. Die Piratenpartei verpasste den Sprung ins Parlament.Nach den Prognosen verfehlten die SPD mit Kanzlerkandidat Peer Steinbr?ck und die Gr?nen mit dem Spitzen-Duo Katrin G?ring-Eckardt und J?rgen Trittin ihr Wahlziel um L?ngen: Die angestrebte rot-gr?ne Regierung wird es nicht geben. Eine gro?e Koalition hatte zuletzt von 2005 bis 2009 unter F?hrung Merkels regiert und Deutschland gut durch die Wirtschafts- und Finanzkrise gef?hrt.HochrechnungenNach den Hochrechnungen von ARD und ZDF (18.15 Uhr) kommt die CDU/CSU auf 42,0 bis 42,3 Prozent (2009: 33,8) und legt damit um gut 8 Punkte zu. Die SPD verbessert sich um rund 3 Punkte auf 26,0 bis 26,3 Prozent (2009: 23,0). Die FDP st?rzt innerhalb von vier Jahren von 14,6 Prozent auf desastr?se 4,5 bis 4,7 Prozent ab. Die Gr?nen erreichen 8,0 bis 8,1 Prozent (2009: 10,7) und m?ssen damit Einbu?en von knapp 3 Punkten hinnehmen. Die Linke verschlechtert sich um gut 3 Punkte auf 8,3 bis 8,5 Prozent (2009: 11,9). Die AfD kommt aus dem Stand heraus auf 4,8 bis 4,9 Prozent.Die Hochrechnungen von Infratest dimap (ARD) und Forschungsgruppe Wahlen (ZDF) ergeben f?r CDU/CSU im neuen Bundestag 298 bis 301 Sitze (2009: 239), f?r die SPD 184 bis 187 Mandate (146). Die Gr?nen k?nnen mit 57 Mandaten (68) rechnen, die Linke mit 59 bis 61 Sitzen (76). Bei der Wahlbeteiligung zeichnete sich nach dem Negativrekord von 70,8 Prozent vor vier Jahren ein verbesserter Wert ab von 72 bis 73 Prozent.Zeitgleich zur Bundestagswahl wurde in Hessen ein neuer Landtag gew?hlt. Hier zeichneten sich nach Prognosen des Hessischen Rundfunks und des ZDF keine klaren Machtverh?ltnisse ab. Die CDU bleibt zwar st?rkste Partei vor der SPD. Die FDP und die AfD kommen aber nicht in den Landtag, Schwarz-Gelb ist abgew?hlt. Die Linke zieht knapp ins Parlament ein.Ein klarer Sieg der Union im Bund hatte sich seit Monaten in allen Umfragen angedeutet. Zudem hatte die Bayern-Wahl vor einer Woche mit einer absoluten CSU-Mehrheit den Schwesterparteien nochmals einen Schub verschafft. Die mit 3,3 Prozent aus dem Landtag geflogene FDP versuchte mit einer massiven Zweitstimmenkampagne ein ?hnlich dramatisches Scheitern im Bund zu verhindern ? offenbar ohne Erfolg. Die Union hatte die FDP-Kampagne strikt zur?ckgewiesen, auch weil auf diese Weise im Januar die Niedersachsen-Wahl f?r Schwarz-Gelb verloren gegangen war.Der weitgehend unspektakul?re Wahlkampf war von Debatten ?ber die Euro-Rettung, Steuerpolitik, Energiewende und die soziale Lage in Deutschland gepr?gt. In der NSA-Sp?haff?re versuchte die Opposition vergeblich, Regierung und Kanzlerin unter Druck zu setzen. Nebenthemen wie die von der CSU vehement geforderte und von Merkel abgelehnte Pkw-Maut nahmen breiten Raum ein.apa/dpa