Die Gemeindeverwalter hatten argumentiert, dass sie aufgrund einer verkürzten Amtszeit nicht die volle Amtsperiode von 5 Jahren ausüben können und somit in ihren verfassungsmäßigen Rechten beschnitten würden. Die verkürzte Amtszeit resultiert aus der Verschiebung der Gemeinderatswahlen im Jahr 2020, die aufgrund der Corona-Pandemie vom ursprünglich geplanten Termin im Mai auf September verlegt worden waren.<BR /><BR />Das Gericht kam nun zum Schluss, dass der Wahltermin rechtmäßig ist, da einerseits die Amtsperiode von 5 Jahren nicht rigide eingehalten werden müsse, sondern bereits durch das gesetzlich vorgegebene Zeitfenster für die Wahlen flexibel gedacht sei. Zudem betont das Gericht ausdrücklich, dass die Autonome Region die primäre und ausschließliche Gesetzgebungsbefugnis im Bereich der Gebietskörperschaften hat, wozu auch die Wahlangelegenheiten gehören. Daraus folge, dass die Region ihre eigenen Wahlzeiträume sowie eine Verkürzung der Amtszeit in begrenztem Umfang vorsehen könne. <BR /><BR />„Die Region hatte den Wahltermin für 2025 auf den 4. Mai festgesetzt, um wieder zum gewohnten Rhythmus der Gemeinderatswahlen zurückzukehren“, erklärt der Vizepräsident der Regionalregierung und zuständiger Regionalassessor Franz Locher, dem die Erleichterung über das Urteil des Verwaltungsgerichtes anzuhören ist.<BR /><BR /> Die Reaktion der Bürgermeister fällt hingegen unterschiedlich aus. „Mit einem späteren Wahltermin hätte man mehr Zeit für die Kandidatensuche gehabt“, sagt etwa der Olanger Bürgermeister Georg Reden. Für den Rekurs der Trentiner hat er allerdings kein Verständnis: „Wegen ein paar Monaten mehr oder eben weniger zieht man doch nicht vor Gericht“, wundert er sich. <BR /><BR />Erleichtert ist dagegen die Kastelruther Bürgermeisterin Christina Pallanch. „Ich habe fest auf diesen Ausgang gehofft, wir haben viel investiert, um Kandidaten zu motivieren. Eine Terminverschiebung wäre nicht gut gewesen“, sagt sie. Zudem sei prinzipiell ein Termin im Frühjahr besser als im Herbst: „Da steht der Gemeindehaushalt an, und wenn ein neuer Bürgermeister vorher Zeit hat, sich einzuarbeiten, ist das von Vorteil“. <BR /><BR />„Emotionslos“ nimmt der Naturnser Bürgermeister Zeno Christanell den Ausgang zur Kenntnis: „Wir haben alles auf Mai vorbereitet und sind gut unterwegs. Aber bei einem Aufschub wäre nicht die Welt untergegangen.“