In Kairo setzten Demonstranten mehrere Gebäude in Brand. Ein Mann und ein Bursche starben nach Angaben aus Sicherheitskreisen, als Protestzüge mit Tränengas und Gummigeschoßen aufgelöst wurden. Erstmals Unruhen am Suez-Kanal Suez-Kanal Suez-Kanal In der Hafenstadt Port Said versuchten aufgebrachte Bewohner erstmals, die Schifffahrt auf dem Suez-Kanal zu stören. Dem Kanalbetreiber zufolge wurde der Verkehr aber nicht beeinträchtigt. Ein Gericht hatte zuvor die Todesurteile für 21 Fußballfans aus der Hafenstadt Port Said bestätigt. Die neuen Unruhen werfen ein Schlaglicht auf die Probleme der Regierung, für die Sicherheit in Ägypten zu sorgen.In Port Said lösten Jugendliche Augenzeugen zufolge mehrere Schnellboote aus ihrer Verankerung – in der Hoffnung, dass sie in den Seeweg treiben und vorbeifahrende Schiffe stören. Zudem hinderten rund 2000 Demonstranten Autofähren an der Überquerung des Suez-Kanals. Bisher galt die für den internationalen Handel, die Einnahmen der Regierung und nicht zuletzt den Arbeitsmarkt wichtige Wasserstraße als Tabu bei den seit Wochen immer wieder aufflammenden Protesten in Port Said.Im Jänner hatte schon der erste Richterspruch zu dem Gewaltausbruch im Stadion schwere Ausschreitungen ausgelöst. Die Demonstranten fordern eine Rücknahme der Urteile. Diese richten sich gegen die laut Richterspruch Beteiligten an den Krawallen während eines Spiels von Mannschaften aus Port Said und Kairo. Dabei waren im Februar 2012 mehr als 70 Menschen getötet worden.Am Samstag verlas ein Richter die Namen der zum Tode durch den Strang Verurteilten live im Fernsehen. Fünf weitere Angeklagte wurden zu lebenslänglicher Haft verurteilt, 28 andere freigesprochen. Diese Freisprüche lösten die Gewalt in Kairo aus: Fans des mit Port Said rivalisierenden Vereins setzten einen Polizeiclub, Büros des ägyptischen Fußballverbands sowie die Filiale einer Fast-Food-Kette in Brand. Bei Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften wurden deren Informationen zufolge 65 Menschen verletzt.apa/reuters