Heute ist er in den Medien weit verbreitet, aber als sehr platte Sammelbezeichnung für alle nicht-linken Gruppierungen, vor allem jene in der Europäischen Volkspartei, die christdemokratisch genannt werden sollten. <BR /><BR />Ich selbst nahm in den 80er Jahren immer mehr Abstand vom Ausdruck „konservativ“, ohne das grandiose Gedankengut zu verleugnen, das der irisch-englische Denker und Staatsmann Edmund Burke sowie der französische Minister und Philosoph Francois-René de Chateaubriand in Abwehr des Jakobinismus der Französischen Revolution entwickelten. Der Grund: Sowohl pro-europäische Christen als auch nationalistische Neo-Heiden begannen sich als konservativ zu bezeichnen, womit das Wort seine Aussagekraft verlor.<BR /><BR />In unserer Zeit gibt es irregeleitete Nationalisten, die Trump, Putin oder beiden hinterherlaufen und dies mit deren angeblichem Konservatismus begründen. Putin ist ein Stalin-Anhänger, der die kommunistische Ideologie, die ihn sehr geprägt hat, zur Seite schob, um ganz einem großrussischen Imperialismus zu frönen. Trump, der ursprünglich den US-Democrats nahestand, zimmerte sich seine Machtbasis aus der Tea Party-Bewegung, der Waffenlobby, einem Teil der Evangelikalen und anderen von der Moderne Frustrierten zusammen, besitzt aber selbst keinerlei geistiges Gerüst.<BR /><BR />Die echten Konservativen um Burke und Chateaubriand standen für Anstand, Respekt, Wahrhaftigkeit, Solidität und kluge Gewaltenteilung. Sie orientierten sich an christlichen Grundsätzen, am Streben nach persönlicher Integrität und an der Weisheit der klassischen Staatsdenker in Griechenland und Rom. Putin und Trump schlagen dem nahezu täglich korrupt und brutal ins Gesicht.<BR /><BR />von Bernd Posselt