Diese Zahlen legte gestern Landeshauptmann Kompatscher „in Verteidigung der Mitarbeiter“ vor. Denn nicht nur die Politik, auch die Mitarbeiter der Vergabeagentur sähen sich „pauschal dem Vorwurf ausgesetzt, nicht in der Lage zu sein, ihre Aufgabe vernünftig zu machen, sodass Verfahren vor dem Gericht landen.“ So geschehen bei der vom Verwaltungsgericht annullierten Ausschreibung zur Vergabe des Bahndienstes auf 15 Jahre, in dessen Verteidigung das Land nun – wie gestern exklusiv berichtet – vor den Staatsrat nach Rom zieht.<h3> Knapp 100.000 Verfahren bearbeitet</h3>Aber: Die Vergabeagentur hat im abgelaufenen Jahr stolze 96.341 Verfahren abgewickelt. Die Zahl der offenen Verfahren, bei denen der öffentliche Auftraggeber eine unbeschränkte Anzahl von Unternehmen öffentlich zur Abgabe von Angeboten auffordert, belief sich auf 1.440. Insgesamt wurden nur 20 Prozent der Verfahren angefochten, was 0,02 Prozent bzw. bezogen auf die offenen Verfahren 1,4 Prozent betrifft. „2023 waren es bei insgesamt 72.030 abgewickelten Verfahren nur 14 Rekurse“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher.<BR /><BR /><embed id="dtext86-69363347_quote" /><BR /><BR />Zwei Drittel der 14 Rekurse wurden nachträglich vom Gericht zugunsten des Landes entschieden. „Bei den Anfechtungen aus dem Jahr 2024 sind einige Rekurse noch am Laufen. Bisher wurde die Hälfte zugunsten der Vergabestelle entschieden“, betont Kompatscher.<h3> Zunahme aufgrund von Olympia </h3>Insgesamt wurde 2023 ein Auftragsvolumen von 2,129 Mrd. Euro und 2024 Aufträge um 3,818 Mrd. Euro abgewickelt. Die Zunahme dürfte vor allem auf das Konto von Projekten gehen, die rund um Olympia und vor allem mit Geldern aus dem Wiederaufbaufonds (PNRR) vom Staat kofinanziert werden.<BR /><BR />2024 erging der Zuschlag bei 92 Prozent der Verfahren an heimische Betriebe; berechnet am Wert waren es 89 Prozent von 3,8 Mrd. Euro. Aufgeschlüsselt nach Bereichen wurden 92 Prozent lokalen Betrieben zugeschlagen; bei den Dienstleistungen bekamen heimische Betriebe 80,9 Prozent der Aufträge und bei den Lieferungen waren es 79 Prozent. „Wobei bei den Lieferungen zu bedenken ist, dass es nicht für alle Produkte Südtiroler Anbieter gibt, wie zum Beispiel für medizinische Geräte“, so Kompatscher.