Angelo Gennaccaro macht nun im Landtag Politik. Er will sich dabei den Interessen der Landeshauptstadt annehmen. „Bozen hat ganz andere Probleme als so manche Gemeinde in der Peripherie“, sagt er. <BR /><BR />Angelo Gennaccaro ist ein guter Kommunikator, er redet zwar schnell, schwurbelt aber nicht lange herum. „Für mich war es immer wichtig auf den Punkt zu kommen und vor allem keine Luftschlösser zu bauen. Versprechungen bringen nichts. Das mögen die Leute nicht mehr“, meint er. <BR /><BR />Der „Sprache der Wahrheit“ habe er wohl den Erfolg bei den Landtagswahlen zu verdanken, meint Gennaccaro. 3191 Vorzugsstimmen konnte er einheimsen und ist damit der bestgewählte Italiener im neuen Landtag. <BR /><BR />In den Tagen nach der Wahl hat er sein Ergebnis etwas genauer studiert und zufrieden festgestellt, dass die Bürgerliste auch in der Peripherie, sprich außerhalb der Städte, die eine oder andere Stimme verbuchen konnte. „Unsere Bewegung ist in Südtirol verankert, die Ansprechpartner sind vor Ort. Wir erhalten keine Befehle aus den Parteizentralen in Rom oder Mailand. Das war wohl unsere Stärke“, analysiert er. <h3> Die „Mitte“ ist seine politische Heimat</h3> Sein Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Verona hat ihn an die Politik herangeführt, zudem absolvierte er noch die Kinoschule in Rom, war zeitweise sogar als Schauspieler tätig und schnupperte auch die Luft der Ludwig-Maximilian-Universität in München. „Es ist die Dynamik die durch Kommunikation entstehen kann, die mich interessiert“, erklärt er. <BR /><BR />Erstmals auf der politischen Bildfläche ist er 2010 erschienen. Damals schaffte er für die „Unione di Centro UdC“ den Sprung in den Gemeinderat. Eine persönliche Freundschaft mit dem langjährigen UdC-Anführer Pier Ferdinando Casini hat ihn in die Bewegung gebracht. „Es war die Mitte, die mir gefallen hat. Mit den Blöcken links oder rechts konnte ich mich nie anfreunden“, erklärt Gennaccaro. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="963442_image" /></div> <BR /><BR />Bei den Gemeinderatswahlen 2015 präsentierte er sich dann mit der eigenen Liste „Io sto con Bolzano“. Er scharte ein junges Team um sich, schaffte mit einem guten Ergebnis die Wiederwahl und stieg sogar zum Stadtrat auf. Die vergangenen Jahre in der Gemeinde bezeichnet er als „gute Schule“. Man lernt zu verstehen, wie die Politik funktioniert. Wohl ein gutes Rüstzeug für die Arbeit im Landtag. <BR /><BR />Wenn er seine 8 Jahre als Stadtrat unter anderem für digitale Innovation, Smart City, Jugend, Bürgerbeteiligung, Personal, Demographische Dienste, Informatik und Gemeinschaftsförderung Revue passieren lässt, dann ist seine Bilanz positiv. „Ging es um Projekte oder Vorhaben meinen Kompetenzbereich betreffend, dann war es für mich immer wichtig, mit offenen Karten zu spielen“, sagt er. Sprich: „War ein Vorhaben nicht umsetzbar, dann wurde es nicht gemacht. Wie gesagt, versprochen habe ich nie etwas. Das bringt nichts.“ <h3> „Ich möchte für Bozen weiterhin nützlich sein“</h3>So will es Gennaccaro auch bei seinem neuen Aufgabenfeld im Landtag halten. Es weiß, dass er ein „Hinterland“ hat, auf das er sich verlassen und jederzeit zurückgreifen kann. Besonderes Augenmerk will er auf seine Heimatstadt legen. „Bozen hat zumeist ganz andere Probleme, als Gemeinden in der Peripherie. Da braucht es oft besondere Lösungen.“ Auch Meran und Leifers will er im Blick behalten. <BR /><BR />Das Rathaus hat Gennaccaro mit etwas Wehmut verlassen. „Ich habe gerne für die Gemeinde und ihre Bürger gearbeitet und möchte auch die kommenden Jahre nützlich für Bozen sein und bleiben.“ Ob er vielleicht sogar als Landesrat die Möglichkeit der Gestaltung in die Hand bekommen wird, darüber will Gennaccaro zum aktuellen Zeitpunkt nicht sprechen. „Das ist noch alles viel zu früh“, meint er. <BR />