Auf Cossigas Wunsch fand das Begräbnis im engsten Kreis der Familie statt. Nur wenige mit dem Ex-Präsidenten eng befreundete Politiker wurden zum Begräbnis zugelassen. Vor der Kirche San Giuseppe in Sassari, in der die Trauerzeremonie begangen wurde, versammelte sich eine kleine Menschenmenge, die applaudierte, als der Sarg in die Kirche gebracht wurde. Cossiga wurde im Familiengrab neben seinen Eltern beigesetzt.Die hochrangigsten Politiker, von Präsident Giorgio Napolitano und Regierungschef Silvio Berlusconi abwärts, hatten bereits am Mittwoch Cossiga die letzte Ehre erwiesen und die Kirche besucht, in der sein Sarg aufgebahrt worden war. Cossiga war im Alter von 82 Jahren einem Herzstillstand im Gemelli-Krankenhaus in Rom erlegen.Papst Benedikt XVI. würdigte Cossiga als „großen katholischen Staatsmann“. Auch der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, drückte der Familie Cossigas sein Beileid aus. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Durao Barroso würdigte Cossiga als „Persönlichkeit ersten Ranges im Rahmen der europäischen Politik“.Auch der siebenmalige Premierminister Giulio Andreotti, jahrzehntelang ein Parteifreund Cossigas, erwies dem Ex-Präsidenten am Mittwoch die letzte Ehre. Andreotti umarmte Cossigas Kinder Annamaria und Giuseppe und betete an ihrer Seite für den Verstorbenen.Auch Linksparteien, die den Christdemokraten in seiner politischen Laufbahn scharf attackiert hatten, lobten Cossigas Mut und seine Kohärenz. „Er war ein überzeugter Anti-Kommunist, der jedoch die Kommunisten immer respektierte. Wir haben ihn oft als politischen Gegner erlebt. Wegen seiner Kritik am italienischen Parteiensystem war er aber auch oft auf unserer Seite“, kommentierte der Vorsitzende der Italienischen Kommunisten (PDCI) Oliviero Diliberto.