Sie ist in Deutschland die erste Frau, die zur Regierungschefin gew?hlt wurde und auch die erste Ostdeutsche in diesem Amt. L?ngst gilt Angela Merkel als m?chtigste Frau Europas, wenn nicht der Welt. Nach ihrem absehbaren deutlichen Sieg bei der Bundestagswahl wird sie ihren bisher acht Amtsjahren vier weitere hinzuf?gen k?nnen.Amtsm?de ist die 59-J?hrige jedenfalls noch lange nicht. ?Da mir die Arbeit Freude macht, macht es mir auch nichts aus, dass ich immer Bundeskanzlerin bin?, sagte sie k?rzlich vor der Presse.Geboren wurde Merkel 1954 zwar im westdeutschen Hamburg, ihr Vater, ein Pfarrer, zog aber schon bald nach ihrer Geburt in die DDR. Dort wuchs sie in Templin (heute Brandenburg) auf. Sie studierte in Leipzig Physik, arbeitete dann an der Ostberliner Akademie der Wissenschaften. Politisch aktiv wurde sie erst nach dem Fall der Berliner Mauer. In der letzten DDR-Regierung unter Lothar de Maiziere wurde sie 1990 stellvertretende Regierungssprecherin.Nach der Wiedervereinigung Deutschlands machte Helmut Kohl sie 1991 zur Frauen- und 1994 zur Umweltministerin. Als Kohl nach seiner Abwahl 1998 in den Strudel einer Parteispendenaff?re geriet, distanzierte sich Merkel ?ffentlich von ihrem Mentor. Im Jahr 2000 wurde sie CDU-Chefin, zwei Jahre sp?ter auch Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Nach der Bundestagswahl 2005 f?hrte sie die Christdemokraten an die Macht zur?ck.In Merkels Regierungsjahre fielen die von den USA ausgehende Finanzkrise und die Euro-Schuldenkrise. Als Krisenmanagerin gewann sie international Statur, wegen ihres Beharrens auf einem strengen Sparkurs wird sie aber vor allem im S?den des Kontinents angefeindet. Das US-Magazin ?Newsweek? bezeichnete sie 2011 als ?Wonder Woman?, doch auf den Stra?en von Nikosia oder Athen zeigten Demonstranten Merkel auf Plakaten mit Hitler-B?rtchen oder in Nazi-Uniform.Auf solche Attacken reagiert Merkel gelassen. Daheim kommt ihr Kurs in der Eurokrise gut an, weil die Kanzlerin als Verteidigerin der deutschen Steuerzahlerinteressen erscheint. Ihr Herausforderer Peer Steinbr?ck warf ihr im Wahlkampf vor, keine klare Vorstellung zur Entwicklung der Gesellschaft zu haben. Doch das kann Merkels Popularit?t anscheinend ebenso wenig anhaben wie der NSA-Skandal, ausgebliebene Steuererleichterungen oder die gestiegenen Energiekosten in Deutschland. Manche bezeichnen Merkel als die ?Teflon-Kanzlerin?, an der keine Kritik haften bleibe.Auf ihrer neu gestalteten Homepage zeigt sich Merkel auch von ihrer pers?nlichen Seite. Sie erz?hlt von ihrer ersten, gescheiterten Ehe und davon, dass sie gerne kocht ? ?am liebsten Rouladen und Kartoffelsuppe.? Ihr heutiger Ehemann, Chemieprofessor Joachim Sauer, und sie liebten beide die Natur sowie die klassische Musik, besonders Opern.Konservative Kritiker, wie der brandenburgische CDU-Landeschef J?rg Sch?nbohm, werfen Merkel vor, die Partei habe unter ihr das Profil verloren. Andere politische Weggef?hrten zollten der Kanzlerin j?ngst h?chsten Respekt. ?Wenn man sie untersch?tzt, hat man schon verloren?, befand CSU-Chef Horst Seehofer in einem ZDF-Portr?t. Gregor Gysi von der Linkspartei wiederum brachte Merkels Erfolgschancen auf eine andere Formel: ?Anders als bei Helmut Kohl 1998 haben die Leute noch nicht richtig genug von ihr?, sagte er.dpa