Vize-Innenminister Alfredo Mantovano trat am Mittwochabend aus Protest gegen den Beschluss der Regierung zurück, zusätzliche 1.400 Migranten aus Lampedusa in seine süditalienische Heimatregion Apulien zu transferieren.Aus demselben Grund trat auch Paolo Tommasino, Bürgermeister der apulischen Kleinstadt Manduria, zurück, in dem eine Zeltstadt für Migranten aufgebaut wurde. In Manduria waren bereits in den vergangenen Tagen 1.200 Migranten eingetroffen.Am Mittwoch hatte Berlusconi bei seinem Besuch auf Lampedusa angekündigt, dass 1.400 Migranten mit einem Schiff nach Manduria gebracht werden sollten. Der Premier hatte den Bewohnern Lampedusas versprochen, in maximal 60 Stunden die Insel von den rund 6.000 Migranten zu „befreien“, die in den vergangenen Wochen eingetroffen sind.Alle italienischen Regionen sollen für die Bewältigung des Flüchtlingsnotstands Verantwortung übernehmen.Laut einem Plan der Regierung Berlusconi sollen die italienischen Regionen je nach Einwohnerzahl insgesamt bis zu 50.000 Flüchtlinge aufnehmen. Jede Region werde etwa 1.000 Flüchtlinge pro Million Einwohner unterbringen, berichtete Innenminister Roberto Maroni, Verfasser des Plans. Bei der Verteilung der Flüchtlinge wollte er berücksichtigen, dass einige Regionen wie Sizilien, Kalabrien und Apulien schon in den vergangenen Monaten tausende Migranten aufgenommen hatten. apa