Bei fünf Abstimmungen in der Abgeordnetenkammer und im Senat konnten bei der konstituierenden Sitzung des am 24. und 25. Februar gewählten Parlaments keine Präsidenten gewählt werden.Das Mitte-Links-Bündnis um Pier Luigi Bersani und der „Popolo della libertà“ (PdL) um Ex-Premier Silvio Berlusconi gaben bei der Wahl der Präsidenten leere Stimmzettel ab.Damit wollten sich die beiden stärksten Gruppierungen mehr Zeit nehmen, um die Verhandlungen für die Suche nach dem Senatspräsidenten fortzusetzen und zugleich das Quorum zu drücken.Beobachter sind der Ansicht, dass es am heutigen Samstag zur Wahl der Parlamentspräsidenten kommen könnte.Mitte-Links-Bündnis und Mitte-Rechts-Allianz gaben leere Stimmzettel abLediglich die Bewegung „Fünf Sterne“ Beppe Grillos, die bei dem Urnengang im Februar rund 25 Prozent der Stimmen erhalten hatte, stellte ihren Senator Luis Alberto Orellana für die Wahl des Präsidenten im Senat auf.Aus Protest vor allem gegen die Verweigerungshaltung Grillos kündigte die Linke an, bei der Wahl der Parlamentspräsidenten leere Zettel abzugeben. Auch die Mitte-Rechts-Allianz wollte auf diese Weise Zeit gewinnen.Im Senat dürften die „Grillini“ jedoch keine Chancen auf den Vorsitz haben.PD unterstützt Anna FinocchiaroDie PD unterstützt die Kandidatur ihrer bisherigen Fraktionschefin im Senat, Anna Finocchiaro.Knapp drei Wochen nach dem Patt bei den italienischen Wahlen war das neu gewählte Parlament in Rom am Freitag erstmals zusammengekommen. Damit hat offiziell die 17. Legislaturperiode in der republikanischen Geschichte des Landes begonnen. Ins Parlament zogen die 163 Parlamentarier der „Fünf Sterne“-Bewegung ein, die überraschend zur drittstärksten Kraft im Parlament aufgerückt war.Die bei den Wahlen spektakulär erfolgreiche Protestbewegung des Komikers Grillo hat deutlich gemacht, dass sie eine „Regierung ohne Parteien“ will. Ein Zusammengehen mit der Linken lehnt Grillo ab, Bersani seinerseits will keine Große Koalition mit Berlusconi.mit/apa