<BR />Mit einer Wahlhürde ist die SVP bereits im Jahr 2012 beim Verfassungsgericht abgeblitzt. Darauf weist Sandro Repetto (PD) hin. „Es müssen alle politischen Parteien im Landtag vertreten sein und nicht nur jene, die stark sind“, sagt er. <BR /><BR />Mit einer Wahlhürde wolle die Mehrheitspartei SVP die kleinen Parteien ausschalten. Repetto schlägt stattdessen vor, dass all jene, die nach ihrem Sprung in den Landtag aus ihrer eigenen Fraktion ausscheiden, keine Ein-Mann-Fraktion mehr bilden können. „Viel besser wäre es, wenn sie nach ihrem Austritt einfach der gemischten Fraktion angehören“, so der PD-Politiker. <h3> Regionalrat als Vorbild </h3> In dieselbe Kerbe schlägt der Freie Landtagsabgeordnete Andreas Leiter Reber. „Ich bin dafür, dass sich die Fraktionen zusammenschließen müssen“, sagt er. Der Regionalrat in Trient sei ein Beispiel dafür, dass gemischte Fraktionen gut funktionieren. „Das wäre auch hierzulande höchste Zeit.“ Kritischer betrachtet er die Idee, eine Wahlhürde einzubauen. „Das wäre demokratiepolitisch schwierig, denn wer würde davon profitieren? Wäre da der Wunsch der Erneuerung der Vater des Gedankens oder der Selbstzweck bei der SVP?“, fragt Leiter Reber.<BR /><BR /> Wenn ein neues Wahlgesetz auf den Weg gebracht wird, müssten auf jeden Fall auch andere Dinge diskutiert werden, beispielsweise die Frage, ob Landesregierungsmitglieder noch Teil des Landtags sein sollen. Auch das Thema „Panaschieren“ sollte angesprochen werden, schlägt der Freie Abgeordnete vor. „Wähler sollten ihre Stimmen auf die Kandidaten unterschiedlichster Listen aufteilen können.“ <h3> Hindernis für italienische Parteien</h3> Grundsätzlich würden Wahlhürden durchaus Sinn machen, sagt Thomas Widmann (Für Südtirol mit Widmann). „Hierzulande wäre es aber problematisch weil viele italienischen Parteien dann den Einzug in den Landtag nicht schaffen würden“, gibt Widmann zu bedenken. <BR /><BR />Wie wäre das mit der Proporzregelung vereinbar? „Es braucht ein ethnisches Gleichgewicht. Wir haben lange für Ausgleich und Harmonie gekämpft. Eine Wahlhürde gleicht nun einer Kampfansage.“ <h3> „Bislang keine Probleme bei Sitzungen“</h3> „Wenn man Demokratie ernst nimmt, sollte man keine Einschränkungen machen“, sagt Andreas Colli (Wir Bürger). Er selbst war als Kandidat der Liste JWA in den Landtag gewählt worden und einige Zeit später aus der Fraktion ausgetreten. <BR /><BR />„Ich habe im Laufe der Zeit bemerkt, dass wir zu unterschiedliche Sichtweisen haben. Es war schwierig, in einer Fraktion zu bleiben“, erklärt er seine Beweggründe. Das Argument, dass die Arbeit bei den Fraktionssitzungen durch die vielen Teilnehmer erschwert werde, lässt er nicht gelten. „Bislang hatten wir keine Probleme. Die Sitzungen funktionieren gut.“