Beharren Bozen und der Bauernbund weiter auf einen Landesrat Walcher, könnten sie am Montag im Parteiausschuss Kompatschers Vorschlag der Landesregierung versenken. Dass Arno Kompatscher die Wirtschaftslobbys, allen voran der Bauernbund, ein Dorn im Auge sind, ist ein offenes Geheimnis. Bereits in der abgelaufenen Legislatur ist es wiederholt zum Konflikt gekommen.<h3> Kompatscher hält an Schuler fest</h3> Stets mit dabei auch der bisherige Landesrat für Landwirtschaft und Tourismus Arnold Schuler. Dass Kompatscher trotz massivem Stimmenverlust seines engen Vertrauten an ihm festhält, kommt in Teilen der SVP alles andere als gut an. Wie berichtet, soll Schuler laut Plan des Landeshauptmannes erneut Landesrat werden.<BR /><BR />Damit ist in der SVP wieder ordentlich Feuer am Dach, denn das bedeutet, dass der als Neuling gut gewählte und vom Bauernbund lancierte Luis Walcher draußen bleiben würde. „Ja, der Landeshauptmann hat mir mitgeteilt, dass ich nicht in der Landesregierung sitzen werde“, bestätigt Luis Walcher hörbar enttäuscht und verärgert. <h3> „Ich bin gut gewählt geworden“</h3>„Ich bin zu den Wahlen angetreten, um in der Landwirtschaft etwas zu bewegen. Und ich bin gut gewählt geworden.“ Viele Leute hätten große Hoffnungen in ihn gesetzt und auch einen gewissen Druck aufgebaut, sagt er. Vor allem der Bauernbund und die Landwirtschaft innerhalb der Partei waren es, die den Neueinsteiger in die Landespolitik von Anfang an als neuen Landwirtschaftslandesrat auf dem Zettel hatten. <BR /><BR />Ob er sich mit einem anderen Posten als dem des Landwirtschaftslandesrates zufrieden geben würde? „Ich muss das jetzt erst einmal so zur Kenntnis nehmen, einmal eine Nacht drüber schlafen und dann nachdenken, was das für mich bedeutet“, so Walcher. Über mögliche Alternativen habe er nämlich noch gar nicht nachgedacht. <h3> Unterstützung bekommen die Bozner auch aus dem Pustertal und dem Eisacktal</h3>Ganz anders die Bauernschaft und der SVP-Bezirk Bozen. Letzterer hat vor einer Woche in Anwesenheit Kompatschers in seiner Ausschusssitzung beschlossen, dass es eine Landesregierung nur mit Luis Walcher geben werde. Unterstützung bekommen die Bozner auch aus dem Pustertal und dem Eisacktal.<BR /><BR />Das könnte für Kompatscher aber zum Problem werden. Sollte er bis Montag nämlich nicht eine Lösung finden, riskiert er im Parteiausschuss eine erneute schallende Ohrfeige. Über den Vorschlag für die neue Landesregierung, den der Landeshauptmann zusammen mit Parteiobmann Philipp Achammer vorlegen wird, wird im Block abgestimmt. Stand heute, wackelt die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit gehörig. Der Bozner Bezirksobmann Dieter Steger hatte bereits kund getan, er hoffe, dass Kompatscher zur Einsicht komme, dass „die beste Mannschaft ins Rennen geschickt werden muss“.<h3> Und was sagt Schuler?</h3>Arnold Schuler will sich zur Angelegenheit nicht äußern. „Der Landeshauptmann wird mit allen Betroffenen noch einmal reden und einen Vorschlag vorlegen, damit wieder Ruhe einkehrt“, sagt er. Mit ihm habe Kompatscher jedenfalls noch nicht geredet. „Und ich habe auch nie gesagt, dass ich in die Landesregierung will oder muss“, sagt er. Er werde sich jedenfalls erst dann dazu äußern, wenn der Vorschlag auf dem Tisch liegt.<BR />